Montag, den 20
Oct
. obwollen ich wegen zuerüchtung meiner
calesche, außwe
⟨c⟩
hslung der münz, u
⟨n⟩
dt andern nit
frhue wek künnen, bin ich do
⟨c⟩
h zeitli
⟨c⟩
h erwa
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt
aufgestandten, der
lieutenant du Roy M.
hat mich besue
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt mit ihme 10 biß 12
oficier
von
der
garnison
, u
⟨n⟩
dt edeleüth von landt komen, habe ich
zu sizen angetragen, weillen aber dise alle mit in
das zimer komen, seindt wir gestandten, u
⟨n⟩
dt nach
deme er sich von des
konigs von spanien
gesundtheit
erkündiget, u
⟨n⟩
dt versü
⟨c⟩
hert, das mann dess
⟨e⟩
n conservieren
in
frankreich
so viel als in
spanien
selbsten verlangt
u
⟨n⟩
dt, was
d
Marquis de Harcourt
zu
Madrid
machet
befragt, hat er sich beurlaubt, ich habe ihn biß zu der
stiegen begleitet, welches er gar hart u
⟨n⟩
dt viel
⟨e⟩
n complement
zuegelass
⟨e⟩
n, ich habe gefruhestückt, u
⟨n⟩
dt
wid
wohl traetirt
worden, gegen 1 uhr bin ich wek, in hinauß fahren hat
mann mir zu ehren stu
⟨c⟩
k gelest, beÿ den Thor wider
die
guarnison
u
⟨n⟩
dt
oficier
das gewöhr presentirt, u
⟨n⟩
dt
das spil gerühret, ich habe no
⟨c⟩
h 8 posten gema
⟨c⟩
ht, aber
erst umb 12 na
⟨c⟩
hts anhero komen, ein schle
⟨c⟩
htes zimer, u
⟨n⟩
dt
nur ein par air zu ess
⟨e⟩
n gefu
⟨n⟩
dt
⟨e⟩
n, das beste war ein guet
camin
Bordeaux
fr
⟨ei⟩
tag den 21
oct
. ich habe heündt vermeundt fruhe
auf zu sein, so habe mit allen eillen vor 7 uhr nit wek
künnen, es hat den ganzen tag einen starken nebel, windt
u
⟨n⟩
dt kleinen regen gehabt, der aber den weg weillen er
ganz sandig nichts verderbt, 2 posten von den na
⟨c⟩
ht
lager habe ich den
grafen von berlepsArchimandrita
angetrofen, weillen er aber auf 30 schrit von mir war
nit erkennet, dann er in einer
chaise
mit 6 ross
⟨e⟩
n
fahret, 3 handtroß, 3
od
4
oficier
zu pferdt, u
⟨n⟩
dt 3 lageÿ
auf den wagen hatte, u
⟨n⟩
dt er in einer weiss
⟨e⟩
n
peruque
, u
⟨n⟩
dt
rotten mantel darinnen sasse, alß ich auf die post kame
die nit weith darvon ware, hat er zuruk geschükt
u
⟨n⟩
dt mich
complimentiren
lass
⟨e⟩
n, ich bin aber weütter
gefahren, u
⟨n⟩
dt mich der hoffli
⟨c⟩
hkeit bedancket, ich bin
besser
auanzirt
als ich gehoft habe, dann ich no
⟨c⟩
h dise
statt erreichen künnen, bin aber ein mahl umbge ,,
worfen worden, weillen es hier markt ist, seindt
alle würthshaüser voll, habe mit harter mühe, ein
zümbl
schle
⟨c⟩
htes zimer gefundt
⟨e⟩
n, bin aber wohl
tractiert
word
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt das ess
⟨e⟩
n wohl geschmekt, dann i
⟨c⟩
h zu mittag nüchts
als ein stückel brodt u
⟨n⟩
dt kaeß gess
⟨e⟩
n.
Reinac
Mittwo
⟨c⟩
h den 22
Oct
. ich habe heündt vermeundt fruhe wek zu gefahren
weillen aber die post in einen and
⟨er⟩
n hauß war, u
⟨n⟩
dt die roß spatt
komen, bin ich unterdess
⟨e⟩
n auf den Mark
⟨t⟩
gegangen, welcher
in d
d
bourse
war, in zweÿen
galerien
waren die hütten,
od
Körb
u
⟨n⟩
dt in selben die wahren auß gelegt, ich bin nur dur
⟨c⟩
h gangen
aber nüchts gekauft, dann ich vergess
⟨e⟩
n hätte geldt mit zu
nemen, als ich zuruk kame, waren nit alle roß da, no
⟨c⟩
h alles
aufgebakt, also das ich erst umb 9 wek gefahren, seindt
umb das
Castel
vorbey, welches an fluß
an ist, u
⟨n⟩
dt von
auss
⟨e⟩
n gar schon mit quater stuken gebauet ist, ein halbe
stundt von d
⟨er⟩
statt, dann wohl so lang hat die vorstatt an
wasser gewöhret, seindt wir uber die
garone
mit segeln
in einen kleinen schifel gefahren, auf der and
⟨er⟩
n post haben
wir
wid
einen fluß die
Ordogne
so eben so breidt alß der
and
⟨er⟩
e ist auf gleiche weiß pah
sirt
, welches u
⟨n⟩
dt das der
weg sehr ubel u
⟨n⟩
dt voller kott seindt, u
⟨n⟩
dt es
continuilich
mit starken windt klein regnet, hat verursa
⟨c⟩
ht
das wir heindt nit mehr als 10 posten machen künnen
bin 2 mahl umbgeworfen worden, dieses, die ubl
weg, regenwetter, das wir keinen Mond schein hätten
hat gema
⟨c⟩
ht das ich hier geblib
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt mit meinen schlechten
zimer, u
⟨n⟩
dt wenig zu ess
⟨e⟩
n verlieb genomen.
le faignan
donnerstag den 23
oct
, es hat heundt na
⟨c⟩
ht wider ge ,,
regnet, u
⟨n⟩
dt meisten theils des tags
continuirt
, welches
die weg in dis
⟨e⟩
n ohne das faester erdt also verderbt
hat, das wir gar schwär forth komen sein, wir seindt
dur
⟨c⟩
h 2 stattl pah
sirt
Barbessieu
, u
⟨n⟩
dt
uille neuf
aber
so schle
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt arm, das sie mehrer dörfer gleich
gesehen, die leüth hier herumb beschwären sich, das sie
wegen des ublen wetter, gar schle
⟨c⟩
hte wein = u
⟨n⟩
dt traidt
fehstung, no
⟨c⟩
h einiges obst gehabt haben, wel
⟨c⟩
hes
eine grosse armueth u
⟨n⟩
dter ihnen verursa
⟨c⟩
het,
ein
postilion
hat mich 2 mahl baldt nach ein ander
umb
gefahr
geworfen, die ursa
⟨c⟩
h ist, das in denen
engen wegen die roß nit neben ein ander gehen
künnen, u
⟨n⟩
dt auch die reÿen alzu kurz sein, die meisten
postilionen
haben unß den gehe steig gefürth umb die
gross
⟨e⟩
n luken auß zu weich
⟨e⟩
n, seindt in eine hinein ge ,,
rath
⟨e⟩
n, das mann die
calesche
mit 2 kühen herauß
zieh
⟨e⟩
n müss
⟨e⟩
n, wir hab
⟨e⟩
n heündt 9 posten verrücht, seindt
aber erst umb 7 ankomen, alda mann mein beth
so naß word
⟨e⟩
n trucken müss
⟨e⟩
n, unangeseh es in den ledern
sack, u
⟨n⟩
dt mit gewixten leinwath zue gedekt war, das zimer
war schle
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt der
camin
das beste.
Poitiers
freytag den 24
oct
, wir haben vermeindt heindt ein starke
tagrags
zu ma
⟨c⟩
hen, gleichwohl
⟨e⟩
n erst umb 7 wek komen, die ersten
2 posten seindt wohl von statten gegangen, zu
Sauhsè
habe ich
zu denen raderen von der
chaise
sehen lass
⟨e⟩
n lass
⟨e⟩
n
⟨sic⟩
, der schmid
hat unß uberredt mann müesse eine neÿe schin machen
endtli
⟨c⟩
h haben wir auf 3 eissene pandt
acordirt
, welche
anzu legen, wir drithalb stundt warten müess
⟨e⟩
n, der weg
war sehr schlim weillen das regenwetter no
⟨c⟩
h alleweille
anhaltet, bin heindt 2 mahl umbgeworfen worden
u
⟨n⟩
dt gleichwollen mit allen dis
⟨e⟩
n zuefallen 2 stundt in der na
⟨c⟩
ht
hier angelangt, u
⟨n⟩
dt in den wirthshauß gar wohl
tractirt
worden, haben gareissel in einer butter supen gehabt, die gar
wohl geschmach waren,
la molu
,
du Rè des soles
od
linguat
u
⟨n⟩
dt
platis
, welche meerfisch von
d
Rochelle
mit den
chasse
marèe
komen, ich habe unterwegs
Tartufoli
zu kaufen
gefundt
⟨e⟩
n, seindt nit so guet als die
Italian
aber besser
alß die
Span
u
⟨n⟩
dt
hungar
, der ko
⟨c⟩
h hat sie von einander
geschniten, pfefer u
⟨n⟩
dt salz hinein gethan, u
⟨n⟩
dt sie alß in asch
gebraten, waren gar guet, auf den ganzen weg seither Stadt
haben wir keinen
lemoni
no
⟨c⟩
h pomeranzen gefundt
⟨e⟩
n, sagen das
in
Languedoc
u
⟨n⟩
dt
Prouence
von
d
kält
⟨e⟩
n, alle baum verdorben seindt
Loches
Sambstag den 25
oct
. wir seindt heündt mit sambt dem
tag wek, u
⟨n⟩
dt die ersten 2
posten
gar glükli
⟨c⟩
h vor
rü
⟨c⟩
ht, es ist aber ein radt schin gebro
⟨c⟩
hen, welche mann
mit einen eisenen pandt heft
⟨e⟩
n müss
⟨e⟩
n mit wel
⟨c⟩
hen
wir and
⟨er⟩
thalb stundt zu
Clan
zuebring
⟨e⟩
n müess
⟨e⟩
n,
ich habe unterdess
⟨e⟩
n ein par aÿr gess
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt haben weütter
kein anstoß gehabt, ausser das ich auf d
⟨e⟩
n abendt
wid
umbgeworfen worden, bin umb 7 uhr hier ankomen,
kundt baldt zu na
⟨c⟩
ht gess
⟨e⟩
n, aber nü
⟨c⟩
hts als
de la molu
u
⟨n⟩
dt aÿer gefundt
⟨e⟩
n, der wein ist hier her umb guet,
raÿß
raß, u
⟨n⟩
dt leicht, habe mich gleich
nid
gelegt,
umb morgen
wid
fruhe auf zustehen, heündt 12
½
post
⟨e⟩
n gemacht.
Lesi
Suntag den 26
oct
ich bin heindt vor 5 uhr auf gewest, u
⟨n⟩
dt in
einen
Benedictiner kloster
meß gehort, u
⟨n⟩
dt gleich
wek gefahren, bin umb 2 uhr zu
Blois
dur
⟨c⟩
h, u
⟨n⟩
dt
von dannen biß auf das na
⟨c⟩
ht läger gar gueten weg
gefundt
⟨e⟩
n, theils auf einer
digue
, von
d
loire
, u
⟨n⟩
dt
theils auf den pflaster gefahren, habe vermeindt
no
⟨c⟩
h 2 posten biß
Orleans
zu ma
⟨c⟩
hen, weillen es aber
schon na
⟨c⟩
ht war, u
⟨n⟩
dt mann mir sagte, das ich leichtli
⟨c⟩
h
morgen
Paris
erreich
⟨e⟩
n künne, bin ich hier geblib
⟨e⟩
n.
Paris
Montag den 27
oct
, ich bin heündt umb 4 aufgestandten, u
⟨n⟩
dt
ein viertel vor 5 wenk gefahren, d
⟨er⟩
ganze weg von den
Na
⟨c⟩
htläger, dur
⟨c⟩
h
Orleans
, alwo wir umb halbe 6 uhr
fruhe dur
⟨c⟩
h sein ist pflastert, u
⟨n⟩
dt ausser etl
etl
luken, wo es
verderbt, das ubrige gar guet unterhalten, die
chaise
rodlet, u
⟨n⟩
dt schepert do
⟨c⟩
h viel, welches den kopf was dum
ma
⟨c⟩
het, zu
Etampes
habe ich einen vollen postilion angetrofen
welcher so stark dur
⟨c⟩
h die statt gefahren, das ich gefor
⟨c⟩
hten
er bre
⟨c⟩
he die
chaise
, u
⟨n⟩
dt mir den halß, ein viertel
stundt von der statt, ist er endtli
⟨c⟩
h an ein hauß ange
fahren, u
⟨n⟩
dt das endt der ax abgestoss
⟨e⟩
n, als das das
⟨sic⟩
unten
dur
⟨c⟩
h gezogne eisen mit harter mühe, biß auf die ne
⟨c⟩
hste
post getauret hat, alda haben wir oben auf
das
die ax
eine eisene schine legen lass
⟨e⟩
n, mit welchen sie biß hieher
gehalten, bin aber erst umb 10 uhr na
⟨c⟩
hts komen, u
⟨n⟩
dt
19
½
post heündt gema
⟨c⟩
ht, habe einen
page
voran geschickt
den
Bergeret
zuerind
⟨er⟩
n, das ich komen werde, der mir
gar sauberes apartement a la
Reyne Margarite
genommen
wel
⟨c⟩
hes
au
faubourg S. Germain
ist, ein
traiteur
gibt mir
gar zu ess
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt
Bergeret
versü
⟨c⟩
ht mich mit gar guet
⟨e⟩
en most
wein, bin erst umb 12 uhr schlaf
⟨e⟩
n gangen.
Paris
fr
⟨ei⟩
tag den 28
oct
. I
⟨c⟩
h bin umb 5 erwa
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt nit mehr re
⟨c⟩
ht
einschlafen künnen, aber erst umb 8 aufgestandten,
der
graf hans Adam von lamberg
, u
⟨n⟩
dt mein sohn
hans
joseph
so in
d
academie
beÿ den
Lomprè
, seindt zu mir
komen, umb halbe 12 bin ich in die meß
aux
petits
Augustins
, umb halbe 2 seindt wir zum ess
⟨e⟩
n gangen,
graf Karl von Manßfeldt
hat mich besue
⟨c⟩
ht,
d
so groß word
⟨e⟩
n, das ich ihn wohl nit gekendt hätte
umb halbe 5 bin ich mit denen 2 jung
⟨e⟩
n herren in die
opera
gefahren, mann zahlet umb ein
loge
4
pistolen
die
Sinfonie
hat mich gar guet gedunket, die
Music
nit ubel, der
recitatius
ist auf ein and
⟨er⟩
e
weiß als
d
Italian
, u
⟨n⟩
dt gar wenig
arien
, meistens
mermets
, die stimen seindt schle
⟨c⟩
ht, die
action
aber guet
die kleider alt, das
theatro
ubel
illuminirt
, u
⟨n⟩
dt
schle
⟨c⟩
ht gemahlen, die
Wiennersche opera
so
d
kaÿser
singen lasset, seindt besser, Na
⟨c⟩
h 7 war sie auß, u
⟨n⟩
dt
seindt wir na
⟨c⟩
her hauß gefahren, das beste so ich hier
no
⟨c⟩
h fünde, ist das pflaster, welches sehr guet ist, umb
10 habe zu na
⟨c⟩
ht gessen, u
⟨n⟩
dt baldt darauf mich
nid
gelegt.
Paris
Mittwo
⟨c⟩
h den 29
oct
. die gewohnheit auf der raÿß fruhe aufgestandten
zu sein, ma
⟨c⟩
ht das ich alzeit no
⟨c⟩
h fruhe erwa
⟨c⟩
he, bin gleich wohl
erst, na
⟨c⟩
h 8 uhr aufgestandten, aber
f
vormittag nit ausgehen
künnen, weillen der schneider mir das kleidt erst gegen 12 uhr
gebra
⟨c⟩
ht hat, beÿ mir ist
d
junge
graf von manßfeldt
u
⟨n⟩
dt
ein
Tirol Tirolischer Edlmann
genandt, so mit ihme raÿst ge
west, der so groß worden, das ich ihn wohl nit mehr gekent
hätte,
d
Mons
r
Tecklbourg
, der des
Prince de Longueual
in
tendant ist, u
⟨n⟩
dt alle seine
affairen
unter den handten hat, ist
auß
Niderlandt
herkomen, seine selbige güetter zu verkaufen
zu welch
⟨e⟩
n der
comte de Toulose
des
konigs
batard
solle lust
haben. na
⟨c⟩
h mittag ist
d
graf von lamberg
u
⟨n⟩
dt
mein sohn
mit mir
zu einen mahler gefahren, der contrefait ma
⟨c⟩
het, u
⟨n⟩
dt gar
guet trefet nennet sich
Rigaut
haben alda des
konigs
des
Dauphins
,
Prince de Conti
, u
⟨n⟩
dt vieler and
⟨er⟩
n vornemen
herren von hoff
pourtraits
gesehen, von dannen seundt wir
zu einen goldtschmidt u
⟨n⟩
dt allerleÿ sa
⟨c⟩
hen von sülber gesehen,
dann in einen laden, wo mann allerleÿ
Indian
wahren
verkaufet, es hat mi
⟨c⟩
h aber alles so teüer gedunket
das ich nü
⟨c⟩
hts genomen, alß einen ohfen von metal, u
⟨n⟩
dt
ein duzet
Indian
ecrains
, weillen es schon spatt war
sein wir na
⟨c⟩
her hauß.
Paris
donners tag den 30
oct
. dis
⟨e⟩
n vormittag habe ich fast ganz zue
gebra
⟨c⟩
ht, beÿ einen kaufmann
Sautier
genandt aller
leÿ zeug zu sehen,
mein gemahlin
,
dochter
, u
⟨n⟩
dt mich auf
des
Rom Romischen konigs
ho
⟨c⟩
hzeit zu kleiden, seindt die menge
von gar schönen u
⟨n⟩
dt reichen verhandken, deren ich
etl
auf die
seüten legen lass
⟨e⟩
n, umb zu hauß erst auß zu sue
⟨c⟩
hen,
von dannen bin ich gefahren einen wagen zu sehen, der no
⟨c⟩
h
nit gar fertig, aber in 8 tagen kan gelifert werden,
ist schön, u
⟨n⟩
dt scheinet er werde guet gehen, vermeine
ihn zu kaufen, zu mittag haben wir einen ko
⟨c⟩
h
Dominique
genandt
probirt
, der will mit mir na
⟨c⟩
her
Teutschlandt
kan, hat unß gar wohl zu ess
⟨e⟩
n geben, na
⟨c⟩
hmittag seindt
wir in einen lad
⟨e⟩
n gefahren, wo mann allerleÿ sa
⟨c⟩
hen
von Ebenholz verkauft, habe ein sol
⟨c⟩
hes bretspil
u
⟨n⟩
dt was darzue gehört umb 30 taller genomen, wir
seindt weütter in einen laden, wo mann allerleÿ sa
⟨c⟩
hen
von messing arbeitet, u
⟨n⟩
dt darauf versilbert, wel
⟨c⟩
hes
so wohl auß siehet, als wann es re
⟨c⟩
htes sülber wäre.
der junge
Scaluignoni
u
⟨n⟩
dt
einer von Scherfenberg
so mit einander raÿsen, haben mich heindt heimgesu
⟨c⟩
ht,
des
fürsten von lokowiz
2 söhn haben mich auch besue
⟨c⟩
h
⟨e⟩
n woll
⟨e⟩
n
aber nit gefundt
⟨e⟩
n.
Paris
Freÿ tag den 31
oct
. ich bin heindt fruhe nü
⟨c⟩
ht auß komen, sondern
habe di zeüg zu unseren kleid
⟨er⟩
n auß gesu
⟨c⟩
ht, vor meine
gemahlin
ein
brocat
von goldt mit schwarz, u
⟨n⟩
dt
einen von goldt u
⟨n⟩
dt blau vor mein
dochter Rosa
, sehr
schön u
⟨n⟩
dt reich sein, aber auch teÿer, vor mich habe
ich zu
uesten
genomen, u
⟨n⟩
dt auf auf
⟨sic⟩
die beede frauen
kleider die spiz von goldt auß gesue
⟨c⟩
ht, mit dis
⟨e⟩
n ist
der ganze vormittag vorbeÿ gangen, die beed
⟨e⟩
n
fürsten
von lokowiz
, u
⟨n⟩
dt ein
graf von kolonitsch
, u
⟨n⟩
dt
einer
von Cavriani
haben mich besue
⟨c⟩
ht, es ist auch der
Benier
,
Cantin Tapezirer
, u
⟨n⟩
dt ein
Jubilir han
preuker
alle von
Wienn
beÿ mir gewest, dise
lezte 2 gehen morg
⟨e⟩
n na
⟨c⟩
hts auf der post na
⟨c⟩
her weg
u
⟨n⟩
dt haben sich angefragt, ob ich es befehle,
d
gestrige Koch
hat heindt wider geko
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt habe ihme aufgenomen
na
⟨c⟩
h d
⟨e⟩
n ess
⟨e⟩
n seindt wir
etl
Englische pferdt zu sehen, ge
fahren, hab
⟨e⟩
n mir aber nit gefallen, auf dem abendt
hab
⟨e⟩
n sie mir
etl
kleine hundt
espagneuls
zu kaufen
gebra
⟨c⟩
ht, so gar schon aber teüer waren, werden an Sontag
no
⟨c⟩
h mehrer bring
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt ich alßdann auß sue
⟨c⟩
h
⟨e⟩
n, es hat
heindt na
⟨c⟩
ht stark geregnet, aber auf d
⟨e⟩
n abendt gebessert.
Paris
Sambstag dem 1
Nou
. Es hat heündt na
⟨c⟩
ht wider geregnet
u
⟨n⟩
dt frhue no
⟨c⟩
h aller trüeb u
⟨n⟩
dt nebli
⟨c⟩
h gewest, wir haben
umb halbe 12 die meeß aux
grans Augustins
gehort,
ein alt vattersche unsaubere kürchen, in welcher die
betler einen plagen, u
⟨n⟩
dt die leüth stossen, das mann nit
ruheig beten kan, der
concierge
von dem
Duque de
Bouillon
, hat unß sagen lass
⟨e⟩
n, das die
Made la duchesse
umb 12 uhr nit zu hauß sein werde, wann wir dem
hotel
sehen wollen, also sein wir hin, der eingang
u
⟨n⟩
dt stiegen seindt ganz schle
⟨c⟩
ht, klein u
⟨n⟩
dt eng, in gleichen
das erste zimer wo die leüth
od
lagaÿ warten, u
⟨n⟩
dt nur
mit grob gemahlenen
lambris
od
täfelwerk gema
⟨c⟩
ht,
gleich darauf ist der
duchesse
zimer mit der
alcoue
u
⟨n⟩
dt auf beed
⟨e⟩
n seüten 2
cabinet
, ein schönes beth von grünen
goldtstuk, u
⟨n⟩
dt solchen franzen, schle
⟨c⟩
hte sessel, u
⟨n⟩
dt ein
marmel steinen tisch, ein ordri tapezereÿ mit weiß
u
⟨n⟩
dt vergolten
lambris
eingefast, einen gross
⟨e⟩
n spiegel
von
etl
stuken ober den
camin
, die
cabinetlen
waren ganz
von tafelwerk, wie die gemeldt
⟨e⟩
n
lambris
, hünter einen
von dis
⟨e⟩
n
lambris
cabinetlen
ist das ordri schlafzimer,
mit einen kleinen betl, u
⟨n⟩
dt nid
⟨er⟩
land
⟨ischen⟩
tapezereÿ
⟨e⟩
n, da
waren Dreÿ
epagneuls
darunter einer schwarz u
⟨n⟩
dt
468
468
weiß mit so langen ohren, u
⟨n⟩
dt schönen gesü
⟨c⟩
ht, das ich niemahls
der gleich
⟨e⟩
n gesehen habe; von dannen hat mann unß u
⟨n⟩
dt das
apartement d’etè
gefürth, das erste zimer ware mit
roth
damast
mit
lambrien
, u
⟨n⟩
dt in denen gross
⟨e⟩
n feldern
etl
gar guete gemahl in schönen verguldt
⟨e⟩
n ramen, das
and
⟨er⟩
e Zimer oder
cabinet
, ware gantz von tafelwerk
mit unterschidli
⟨c⟩
hen schmalen langle
⟨c⟩
hten, u
⟨n⟩
dt auch gross
⟨e⟩
n Spiegeln
untermischet, der
fond mat
verguldt, u
⟨n⟩
dt darauf
gar sauber gemahlen, das beth sessel u
⟨n⟩
dt fürhang vor
die fenster waren weiß
damast
, u
⟨n⟩
dt mit
Indian
ge =
mahlenen zeüg eingefast so gar wohl gestandt
⟨e⟩
n, als wir
wek gehen wollen, ist unß ein
dame
od
Damoi
selle
auf der stiegen begegnet, so unß ein grosses
compliment
von
d
Made la duchesse
gema
⟨c⟩
ht,
das sie betaure nit zu hauß zu sein, unß zu sehen
in denen unteren zimeren, so nit
mobilirt
waren
haben wir allein ein gelb
rot
sametes, mit rothen ein
gefastes beth gesehen, so aber nü
⟨c⟩
hts absond
⟨er⟩
l
⟨ic⟩
hes war
weillen mann, wegen des vornemen feÿertag heündt
nü
⟨c⟩
hts sehen kan, bin ich na
⟨c⟩
hmittag nit außgangen
sond
⟨er⟩
n mit dem
Tapezirer Cantin
,
d
auf
d
post na
⟨c⟩
he
Wienn
gehet, geschriben.
Paris
Suntag dem 2
Nou
. wir haben heindt die heilige meß beÿ
denen
P. Paulineren od oder Minimes
gehort, so gar ein
schöne kür
⟨c⟩
hen haben, seindt
a la
place Royale
vorbeÿ
gefahren, in miten deßselben stehet
ein grosses metalenes
pferdt mit des konigs Lud.ci statua
, umb das selbe
herumb ist ein
parterre
mit gross
⟨e⟩
n feld
⟨er⟩
n von
wasen, diser
parterre
ist mit einen eisenen
gatter eingefangen, u
⟨n⟩
dt von selben biß an die häuser
ist so grosses
spatium
, das 3 wagen zu gleich fahren
künnen, die haüser aber sehen von aussen her gar nit
schön auß, obwollen sie ganz gleiche
facciate
haben,
es hat heündt na
⟨c⟩
ht wider stark geregnet, u
⟨n⟩
dt ist
die
Seine
sehr ho
⟨c⟩
h angelofen, u
⟨n⟩
dt ganz gelb von der
erdten, die sie führet; wir haben na
⟨c⟩
hmittag nit ge ,,
wust wohin zu gehen,
d
von lamberg
u
⟨n⟩
dt
hans
Joseph
seindt in die
comedi
, u
⟨n⟩
dt auf den abendt
bin ich zu einen handtschueh ma
⟨c⟩
her, alwo ich allerleÿ
vor mann u
⟨n⟩
dt weiber auß gesu
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt
eau de la
Reyne, Syprope de Capilaire, cachoux
haarpulfer
u
⟨n⟩
dt sol
⟨c⟩
he sachen genomen, bin
wid
naher hauß, u
⟨n⟩
dt
biß umb 10 uhr allerleÿ kupfersti
⟨c⟩
h geschaut.
Paris
Montag den 3
Nou
. wir haben heindt
aux
petits Jacobins
meeß gehört, ist gar ein schöne kür
⟨c⟩
hen
a la moderne
u
⟨n⟩
dt der altar mit marbelsteinern saülen gar
bizar
gema
⟨c⟩
ht, von dannen seindt wir gefahren kleine
espagneuls
zusehen, u
⟨n⟩
dt waren in unterschidli
⟨c⟩
hen zimeren u
⟨n⟩
dt Kerblen
uber 50, ich habe umb einen schwarz weiss
⟨e⟩
n hundt, u
⟨n⟩
dt
eine fast ganze schwarze hündtin 13
louis d’or
geben
wollen, welches unser minz 122 F sein, glaube aber ich
werde sie no
⟨c⟩
h wohl darumben bekomen, na
⟨c⟩
hmittag
hat mich der
Baron hazfeldt
, u
⟨n⟩
dt na
⟨c⟩
h seiner
d
graf
von Questen berg
besue
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt der
Scaliugnoni
hat mir
ein
compliment
von
seinen Vatteren
außgerücht,
wir seindt in die
Tuillerie
gefahren, u
⟨n⟩
dt obwollen
der palast nit
mobilirt
ist, selben sehen wollen
habe mich no
⟨c⟩
h alles erindt, wie er
Anno 1669
war,
da ich von dem
kaÿser
zu des
konigs anderten sohns
, taufe
anhero geschükt ware, die stiegen ist wie die in meinen
hauß zu Wienn
, u
⟨n⟩
dt glaube das die meinige eine
bessere
proportion
habe, dann sie weütter u
⟨n⟩
dt nit
zu
so gach ist,
d
erste
Saal des 100 Suisses
ist nur mit
tafelwerk weislet u
⟨n⟩
dt gelb angestri
⟨c⟩
hen,
la sale des
471
Gardes
ingleichen die
antecamera
wo
d
konig
si
⟨c⟩
h
anlegt ist mit Tapezereÿ behenk, u
⟨n⟩
dt dise mit
lambris
eingefast, aniezo aber seindt keine da, in gleichen
la chambre
,
cabinet
, et alcoue du Roy
, alwo nü
⟨c⟩
hts
magnifiques
zu sehen, die
galerie
wo
d
konig
au
dienz
gibt stehen viel gar schöne schreübtisch,
das
theatre
so wir auch gesehen ist gar schön, wir
seindt von dannen
au
garde meubles du Roy
gefahren,
alwo mann ein beth gesehen, so
d
konig
d
herzogin
von lottringen
schüket, ist von einen sehr reüchen
brocart d’or
, sehr groß, ein tisch tepi
⟨c⟩
h
fauteuile
,
u
⟨n⟩
dt 2
tauoret
d
⟨er⟩
glei
⟨c⟩
hen. wir seindt naher hauß
u
⟨n⟩
dt ist der
Scaliugnoni hoffmeister
zu mir komen,
u
⟨n⟩
dt den handl erzehlet, den
sein junger herr
mit d
⟨e⟩
n
jung
⟨e⟩
n
hartik
hat, das sie in reden zu samen komen, u
⟨n⟩
dt nit
erst verstandt
⟨e⟩
n, der
hartik
den
Scaliugnoni
ein ohr
feigen,
od
mit d
⟨e⟩
n fueß in hünteren gegeben,
d
den degen gezukt,
der
hartik
aber si
⟨c⟩
h
reterirt
, gefall
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt in degen gegrif
⟨e⟩
n
ihme die beede händt zerschniten,
hardik
sagt er habe
ihme nit zeit gelass
⟨e⟩
n zum degen zu greif
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt ihme assassiniren
wollen, betrohet ihme zu
ataquiren
, u
⟨n⟩
dt der
hoffmeister
be
gehrt i
⟨c⟩
h solle sie verglei
⟨c⟩
h
⟨e⟩
n, so ich thuen werde.
Paris
fr
⟨ei⟩
tag den 4
Nou
. weillen heindt
S. Charles Boromè
feier
ist habe ich wollen meeß hören, u
⟨n⟩
dt weillen ich ohne di
⟨e⟩
ß
au
faubourg S. Antoine
gewest, habe ich es bey
denen
Jesuiteren
gehört, ist eine grosse schöne kürchen
u
⟨n⟩
dt 20 gar gueten wohl
inuentirten
altaren, bin zu
einen kerbel ma
⟨c⟩
her gefahren, u
⟨n⟩
dt alda 2
seruice
zu den
desert
gekauft, deren eines verstülbar
u
⟨n⟩
dt 50 unsere guld
⟨e⟩
n bezahlen müss
⟨e⟩
n. von dannen
zu einen satler eine
chaise roulante
zu kaufen
hat gleich eine in der arbeit, mit
resorts
auf die
neÿe
manier
, wann er sie mit samet füetert
begerth er 550 teütsche guld
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt mit roten thuch 400, habe
nü
⟨c⟩
hts
resoliurt
; na
⟨c⟩
hmittag haben wir
des M. d’Orat
hauß
besü
⟨c⟩
htiget, ist weütters nü
⟨c⟩
hts alß sein
apart
ment
von 3 zimeren zusehen, das erste ist ganz
lambrisirt
, weiß u
⟨n⟩
dt gelb gemahlen, u
⟨n⟩
dt
etl
gar
guete bilder in guldenen ramen aufgehenkt, das andere
hat ein tapezereÿ einen strich von samet, u
⟨n⟩
dt den andre
a la chinese
mit kleinen
figuren
gestükt,
d
gleichen
4
ganapèen
od
sesseln wo 2 personen neben ein
and sizen künnen, u
⟨n⟩
dt schreübtisch von
Charon
, u
⟨n⟩
dt von
473
473
hiesiger eingelegten arbeit, grosse verguldte ge ,,
schnizte
gueridons
auf welchen Kristalene
lustre
stundt
⟨e⟩
n
in
d
mitten ein henketer Kristallener leüchter gar
schon gema
⟨c⟩
ht, auf denen schreübtischen kleine ver
guldte tellerle u
⟨n⟩
dt darauf allerleÿ
porzelanen
mit deklen von
uermeille d’orè
. das dritte zimer
ist die Tapezereÿ von roth samet, u
⟨n⟩
dt wenig erhebte saülen von
eben dis
⟨e⟩
n samet mit guldenen galonen gestükt, vor grosse
spiegel mit einen halb rundt
⟨e⟩
n oben, u
⟨n⟩
dt diser gegen einand
uber, ober den
camin
wid
grosse spiegel in allen 3
zimeren, die
camin
klein, auf untersch
⟨i⟩
dl
⟨ic⟩
he
manier
u
⟨n⟩
dt von gar schönen
marmel
stein, auf denen samet
⟨e⟩
n
spaliren etl
⟨iche⟩
gar guete bilder in guldenen ramen,
die
lambris
von dis
⟨e⟩
n beed
⟨e⟩
n zimeren weiß gefirneist,
mit verguldt
⟨e⟩
n leistlen, alles zu samen stehet uberaus
wohl u
⟨n⟩
dt schön, u
⟨n⟩
dt hat mich gefreÿet es zu sehen. wir hab
⟨e⟩
n
nit gewust wohin so sein wir gegen den
cours de la
Reyne
, u
⟨n⟩
dt re
⟨c⟩
hte handt in die statt uber die
place Ven ,,
dome
, da der
könig
die
faciata
von selb
⟨e⟩
n plaz bauen
last, 3 seütt
⟨e⟩
n seindt schon färtig, u
⟨n⟩
dt kan mann
ein hauß so groß mann will kauf
⟨e⟩
n u
⟨n⟩
dt bauen
wann nur die
facciata
glei
⟨c⟩
h bleibet, in selber
474
474
Gegendt haben wir die
metalene
statue
des iezigen
konig
zu pferdt
gesehen, welches aldorten von einen
schweizer
gegoss
⟨e⟩
n worden, ist uber 3 klafter ho
⟨c⟩
h
u
⟨n⟩
dt gar wohl gema
⟨c⟩
ht, solle in die mitten des plaz ge
sezt werd
⟨e⟩
n, welchen mann la
place des conquetes
nennen wirdt. wir seindt na
⟨c⟩
her hauß gefahren
d
Bergeret
gibt meinen
oficiren
ein
Soupè
habe ihme
wollen zeit darzue lass
⟨e⟩
n wollen, habe umb der jungen
hardik hoffmeister
geschükt, u
⟨n⟩
dt ihme gesagt, ich ver
neme, das einer von ihnen mit den jungen
Scaliugnoni
handl habe, weillen ich beeder ihrer Vätter gueter freund
bin, ware mir unlieb, wann etwann die sa
⟨c⟩
h weütter
kome, solle mir die sach erzehlen, welches er eben auf die
weiß wir gemeldt, gethan, ich fragte ihme wie er
meine das die sa
⟨c⟩
h künne verglich
⟨e⟩
n werden, er sagte der
hardik
werde alles thun was ich werde schafen, ich ver =
meinte also sie sollen beede zu mir komen ein ander
umbfang
⟨e⟩
n, die handt geben, alles vergess
⟨e⟩
n was geschehen
u
⟨n⟩
dt mir angeloben, das sie die sa
⟨c⟩
h nit mehr rühren
sond
⟨er⟩
n beÿ beschehenen bleiben lass
⟨e⟩
n wollen, er
aprobirte
es
sagendt,
d
hardik
werde komen, so baldt er werde auff
künnen, dann beede händt zerschnit
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt darmit die sa
⟨c⟩
h vergli
⟨c⟩
h
⟨e⟩
n sein.
Paris
Mittwo
⟨c⟩
h den 5
Nou
. in deme mich die meinigen öfters geplagt
haben mich mahlen zu lass
⟨e⟩
n, damit mein
contrefait
zur geda
⟨c⟩
htnuß in hauß verbleibe, habe ich mich
endtl
resoluirt
u
⟨n⟩
dt heündt vormittag den
Rigaut
, welcher
vor
etl
monathen den
konig
sehr wohlgetrofen, zu sizen,
bin von halbe 10 uhr biß 1 beÿ ihme gewesen, u
⟨n⟩
dt will ich
solle no
⟨c⟩
h 2 mahl komen, der
Bergeret
war alda mit
deme u
⟨n⟩
dt ihme mahler ich alleweill reden müess
⟨e⟩
n,
damit ich nit eine so
serieuse
mine ma
⟨c⟩
he, alß wir
da waren, liesse sich einer vor des
Romischen konig
mahler
ansagen, den er auf na
⟨c⟩
hMittag bestelte, ich liesse
aber fragen das es ein gwisser Schwedt nahmens
rüchter
ware, der vor
etl
jahren
des Romischen konigs
contrefait
ma
⟨c⟩
hte. ich habe nit gewust na
⟨c⟩
hmittag
wohin zugehen, alß auf den abendt
au
palais
wo
mann allerleÿ sachen verkaufet, u
⟨n⟩
dt auch allerleÿ
posten eingekauft, spatter ist
d
ältere
hardig
des
refe
rendarÿ von d der bohmischen kanzleÿ sohn
, mit
seinen hoffm hoffmeister
zu mir komen, diser lezte hat mir gesagt, das der
jüngere
hardik
alles thun werde, was ich außspre
⟨c⟩
hen
wolle, werde also ihme u
⟨n⟩
dt den
Scaluignoni
zu mir
ruefen, das sie sich umbfangen, u
⟨n⟩
dt vergleichen.
Paris
donners tag den 6
Nou
. ich bin vormittag nit außkomen
habe mit denen schneideren u
⟨n⟩
dt kaufleüthen zu thuen ge
habt, umb halbe 2 na
⟨c⟩
h Mittag bin ich mit den
g. von lamberg
u
⟨n⟩
dt
hans Joseph
auf
Saint Cloux
des
Monsieur
palast
u
⟨n⟩
dt gart
⟨e⟩
n zu sehen, der erste ist schon aber nü
⟨c⟩
hts absond
⟨erliches⟩
die
balustre
von
d
stiegen, welche au
⟨c⟩
h dopelt, ist von marbel
das erste
zimer wo die gardes sein
, ist ganz
lambri
sirt
, das and
⟨er⟩
te so die
antecamera
ma
⟨c⟩
het, mit eine
alten tapezereÿ behenckt, das dritte in welchen ein
reiches gestükt u
⟨n⟩
dt von dauzerl arbeit
reinl
gema
⟨c⟩
ht
altes bestehet, ist
d
Madame
Zimer seindt viel
Indian
u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
e schreibtisch, u
⟨n⟩
dt viel
porcelaines
u
⟨n⟩
dt
grosse geschir von
delft
darinnen, einen alte aber zimlich
guete Tapezereÿ die
Sistori von Julio Cesare
ist auf
gehenkt, welche somer u
⟨n⟩
dt wünter bleibet, aber nur
2 grosse stuk auf einer seütten, das ubrige von Zimer
ist alles
lambrisirt
, na
⟨c⟩
h disen ist
wid
ein sol
⟨c⟩
hes Zimer
mit eben dis
⟨e⟩
n tapezereÿ
⟨e⟩
n,
porcelainen
, u
⟨n⟩
dt
lambris
, auf
eines alt gestükt
⟨e⟩
n
baldaquins
unter welchen
d
Monsieur
audienz gibt, von dis
⟨e⟩
n gehet mann in einen saal
auf eine
lange gemahlene galerie
aboutirt
, ein
u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
e gar schön von dem
Mignard
gemahlen
477
477
von dannen hat mann unß in das Zimer geführt,
wo
d
Monsieur
rath haltet, u
⟨n⟩
dt auf den abendt
spilet, so aber nü
⟨c⟩
hts absond
⟨er⟩
liches, daran seindt
2
cabinet
, in welchen
etl
guete bilder sein, das
erste ist mit einen samet von vielerleÿ farben
bluemen auß spalirt, in welchen die menge
porze
lainen
seindt, unter and
⟨er⟩
n einige die sie zu
Saint
Cloux
ma
⟨c⟩
hen, u
⟨n⟩
dt von denen
Indian
hart zu unter
scheiden sein, das leztere, ist von
Indian
charon
blater so braidt als ein samet, u
⟨n⟩
dt alzeit darneben
eben so braidt von spieglen reÿ weiß, wie die Tapezereÿ
von Samet u
⟨n⟩
dt goldtstuk blatter weiß pflegen
aufgema
⟨c⟩
ht zu sein, welches gar wohl stehet,
auf kleinen stellen u
⟨n⟩
dt
piedestallen
seindt unter
schidliche guldene, Kristalene, u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
e
bijoux
gestandten, so zu samen gar einen gueten
efect
gema
⟨c⟩
ht.
a plein pied
seindt wir von dannen in den garten
zu
d
orangerie
gegangen, welches eine lange
ho
⟨c⟩
h gegwölbte, u
⟨n⟩
dt
gemahlene galerie
ware,
in welcher 3 reÿ pomeranzen baum stundten
derglei
⟨c⟩
hen grösse, u
⟨n⟩
dt schonheit halber, ich nünd
⟨er⟩
st gesehen,
478
478
sie seundt inwendig ganz auß geschwazt, welches mich
glauben ma
⟨c⟩
het, das die Kron von auss
⟨e⟩
n her schöner u
⟨n⟩
dt reicher
von bläteren wa
⟨c⟩
hset, gleich darueben ist ein grosses bassin
in dessen miten ein grosser
Jet d’eau
ist, welcher so
dik alß ein huet breit, wasser spring
⟨e⟩
n ma
⟨c⟩
het, wir
seindt weütter in garten abwerts gegangen, dann
er ganz ungleich u
⟨n⟩
dt higlet ist, haben unterschidli
⟨c⟩
he
schöne waltl, u
⟨n⟩
dt kleine
allèes
von bux baum gesehen
auch derglei
⟨c⟩
hen spalier so nur beÿ laüfig 3 schueh ho
⟨c⟩
h, u
⟨n⟩
dt
ein spanen braidt seindt, so gar herzig stehen, es seindt
auch hin undt wider unterschidli
⟨c⟩
he
parterre
, theils mit
pux baum, u
⟨n⟩
dt theils mit waasen außgesezt, fast uber
all
bassins
mit
jetes d’eau
,
od
fontaine
, welche man
alle springen lass
⟨e⟩
n, mann arbeitete gleich an einer
cascate
, welche gar schön zu sehen sein wirdt, solle auf
Ostern färtig werden, endtli
⟨c⟩
h seindt wir zu den
Jet
d’eau
komen, d
⟨er⟩
90 schueh ho
⟨c⟩
h treübet, so etwas gar schön
ist, mann hat unsere wagen ma
⟨c⟩
hen dahin komen
das wir also allen weg erspart haben
wid
hinauf zu gehen
welches unß gar gelegen war, dann von dem
continurl
regen es sehr naß, u
⟨n⟩
dt kottig gewes
⟨e⟩
n.
Paris
freÿtag den 7
Nou
Nouember
. ein dur
⟨c⟩
h bruch hat mich heündt frhue umb
5 aufgewekt, u
⟨n⟩
dt habe nit mehr
aus
einschlafen künen,
weillen es mich geriss
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt auch gar ubel wetter war, dann
es die ganze na
⟨c⟩
ht geregnet, habe ich mich nit mahl
⟨e⟩
n
lass
⟨e⟩
n, sond
⟨er⟩
n es auf morgen verschoben, habe darvor mit
einkaufung allerhandt sachen, u
⟨n⟩
dt mit schreüben
aus
Teütschlandt
, die zeit zue gebra
⟨c⟩
ht, es ist auch die
spanische post komen, u
⟨n⟩
dt der ordri Curier von
San
Sebastien
d
sie bringet, ist selbsten komen mir ein
paquet
einzuhandigen, in welchen die
despachos
u
⟨n⟩
dt
collar
vor dem jungen
grafen Karl von Wallstein
,
u
⟨n⟩
dt an mich die
comission
von
konig
ware, das ich
ihme sollen geben solle, in
d
meinung, das wir ein
ander hier antrefen wurden,
mein sohn
schreübt mir
von
Madrid
, das
sein frau
eine do
⟨c⟩
hter gebohren so er
Maria Anna Josepha Ursula
nennen lass
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt 2
arme leüth zu gevatter gestandten. Auf den
abendt, da ich ganz allein ware, sagt mann mir die
fürstin von fürstenberg
habe fragen lass
⟨e⟩
n, ob ich zu hauß
seÿe, gleich darauf ist sie selbst
⟨e⟩
n komen, unter den
pretext
sie habe die
made de Fontaine
die eben in dis
⟨e⟩
n hauß wohnet, besue
⟨c⟩
ht
u
⟨n⟩
dt also mich sehen wollen, so eine absond
⟨er⟩
l
⟨ic⟩
he gnadt ist.
Paris
Sambstag den 8
Nou
Nouember
. weillen ich mich an dur
⟨c⟩
hbruch u
⟨n⟩
dt in magen
besser befundten habe ich mich dis
⟨e⟩
n morgen
wid
mahlen lass
⟨e⟩
n
u
⟨n⟩
dt von 9 uhr biß halbe 1 gesess
⟨e⟩
n, so ein grosse plagen
er
hat verlangt ich solle na
⟨c⟩
hmittag
wid
komen, welches
ich gethan, u
⟨n⟩
dt wider 2
½
stu
⟨n⟩
dt gesess
⟨e⟩
n, mit dis
⟨e⟩
n bleibt
mir nur no
⟨c⟩
h ein tag ubrig, u
⟨n⟩
dt will er es Mittwoch
fruhe endten, glaubt nit allein ein gleuchsehendtes
sond
⟨er⟩
n auch künstli
⟨c⟩
hes
contrefait
zu ma
⟨c⟩
hen, es hat
heündt
wid
immer zue stark geregnet, u
⟨n⟩
dt kan das
wetter nit ubler sein, bin sonsten heündt nünd
⟨er⟩
st hin
gefahren, alß mit den
von lamberg
u
⟨n⟩
dt
meinen sohn
die
fürstin von fürstemberg
besue
⟨c⟩
hen wollen, die
wir aber nit gefundten, zu hauß habe ich mir ein
verbrambtes kleidt mit guldenen
galonen
außgesuecht
u
⟨n⟩
dt auch and
⟨er⟩
e sachen bringen lass
⟨e⟩
n u
⟨n⟩
dt gekauft, heündt
ist erst mein lageÿ u
⟨n⟩
dt die
valisen
, so ich mit den wagen
de
Baionne
geschükt gekomen, spatt, hat
d
Monsieur
de HemsKerke
mich durch einen Edlmann wiss
⟨e⟩
n lass
⟨e⟩
n,
das er gleich von
Fontainebleau
komen seÿe mich zu sehen
weillen mann ihme gesagt, das ich Montag
wid
wek wollte
ich habe mich diser höffli
⟨c⟩
hkeit bedankt, u
⟨n⟩
dt erind
⟨er⟩
t das ich erst
in 4
od
5 tagen wek gehe, u
⟨n⟩
dt ihme zu sehen verhofte.
Paris
Suntag den 9
Nou
Nouember
. weillen wir heündt
Versailles
sehen wollen
bin ich umb 6 aufgestandten, umb 7 Uhr seindt wir wek
gefahren, undt baldt na
⟨c⟩
h 9 hinkomen, hat alleweil klein
geregnet, u
⟨n⟩
dt ein küeler windt gegangen, die erste
veue
od
einfarth ist nit so schön alß sie in kupferstich scheinet,
dann die geschnitene quaterstein, von dem wetter ganz
schwarz worden, das ta
⟨c⟩
h stehet wohl, ist mit schifen stein
ardoise
bedekt, u
⟨n⟩
dt oben her mit verguldten bleÿ
bedeckt, u
⟨n⟩
dt an vielen orthen gezürth. wir seindt beÿ
der
hoff Kapellen
abgestigen, wo die
Peres Missionaires
oficiren
, haben
kl
keine kleine meß angetrofen,
weillen das ambt angefangen, hat unß der
Monsr
du Role
garde des meubles du Roy
unterdess
⟨e⟩
n die
Zimer
von konig
gezeigt, u
⟨n⟩
dt von der berüembten
stiegen
angefangen, die ist ein zümbl
⟨ich⟩
groß u
⟨n⟩
dt hohes gewelb
hat kein lie
⟨c⟩
ht als von oben in
d
mit eine eroffnung
u
⟨n⟩
dt ein tachel von spiegelglaser dur
⟨c⟩
h wel
⟨c⟩
he das lie
⟨c⟩
ht
hinein scheinet, alß ich dem
Mr du Role
sagte die
inuention
seÿe
bizarre
, antwortete er die noth habe sie erfundten,
dann mann kein and
⟨er⟩
es lie
⟨c⟩
ht geben künnen, wel
⟨c⟩
hes
ich glaube, aber nit
aprobir
e, das sie die stiegen dahin
dahin
⟨sic⟩
gesezt haben, dann sie zuegeflückt scheinet,
482
482
sonsten ist sie schon, gehet auf zweÿ seüten, u
⟨n⟩
dt alle stafel
balustre
, u
⟨n⟩
dt kleidung
⟨e⟩
n der mauer, ausser was gemahlen
von marmelstein. das
grosse apartement
so in
zimer bestehet, ist mit hohen zimeren
en dome
, alle mit
unterschidli
⟨c⟩
hen
marmelen
gepflastert, die Thüren,
camin
u
⟨n⟩
dt
u
⟨n⟩
dt
⟨sic⟩
lambris
auch von d
⟨er⟩
gleichen, die mauren seindt mit samet
Tapezereÿen theil mit guldenen
galonen
, theils mit gestückten
saulen
od
thermen
, aber alles alt, behenkt, u
⟨n⟩
dt no
⟨c⟩
h drokber
schöne schildereÿen, in verguldt
⟨e⟩
n ramen, von denen vornembsten
mahleren in
Italien
, dise Zimer seindt, wo der
konig
die
apartements
haltet, aber gar selten darzue komet, sondern
in seinen
cabinet
mit
affairen
sich
occupirt
,
od
mit der
Made de Maintenon
sich unterhaltet, sein
cabinet de
conseil
, ist mit vielen Spiegln in die mauren, u
⟨n⟩
dt mit marmel
eingefast, sein beth wo er schlaft von einen alten goldtstuk
die fürhang u
⟨n⟩
dt mit einen roth tüehenen verhenkt, na
⟨c⟩
h diesem
apartement
ist eine grosse u
⟨n⟩
dt schöne
galerie
, wel
⟨c⟩
he
auf beed
⟨e⟩
n seüten
2 vierekten gleichen Saalen
aboutirt
, die hat
auf einer seüten die fenster, u
⟨n⟩
dt auf der and
⟨er⟩
n eben d
⟨er⟩
gleichen
eroffnungen mit spiegelgläseren, zwischen ein u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
n tische
von unterschidli
⟨c⟩
hen steinen, u
⟨n⟩
dt vor denen spiegl
eroffnungen
uases
von
agate, Jaspe
, u
⟨n⟩
dt derglei
⟨c⟩
hen, die mauren
seindt alle von marmel, u
⟨n⟩
dt das
gewölb od oder plat fond
gemahlen.
483
483
von dannen haben wir ein
kleines apartement
ge
sehen, in welchen die
lambris
von holz, weiß gemahlen
u
⟨n⟩
dt die endt,
od
filets
verguldt sein, darinnen seindt auch
dergleichen steinene tisch, spalier von blauen samet, u
⟨n⟩
dt
führhang von blauen
damast
, in
d
mit ist ein
oual
zimer
, mit 4
niches
in welchen
metalene
schöne
statuen
stehen, ist alles gar
galant
, der
konig
will dises aber ab=
bre
⟨c⟩
hen lass
⟨e⟩
n, umb die
terrasse
vor den eingang des palast
zu erweütteren. Unweit von dannen hat mann unß
2
cabinet von rareteten
gezeigt, die, wann ich re
⟨c⟩
ht ge,
merkt 8 eket sein, die seindt mit spiegel in
d
wandt
gezirth, u
⟨n⟩
dt allerleÿ arth stellen,
od
consoles piedestalli
gesezt, u
⟨n⟩
dt auf denen selben allerleÿ geschür, trügele, u
⟨n⟩
dt
statuen
von unterschidli
⟨c⟩
hen
Statua
cristal u
⟨n⟩
dt steinen, so mich aber
nü
⟨c⟩
hts absond
⟨er⟩
li
⟨c⟩
hes zu sein, bedunket, mann hat unß
auch des
Dauphin apartement
so unten ist gezeigt,
dises ist aber viel schle
⟨c⟩
hter, die zimer alle nider, u
⟨n⟩
dt
mit holz auß getaflet; welches weiß gemahl
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt
mit goldt die endt gezürth sein, hat auch ein d
⟨er⟩
glei
⟨c⟩
h
⟨e⟩
n
cabinet von curiositeten
, aber schle
⟨c⟩
hter alß
des konigs
u
⟨n⟩
dt in denen zimeren ober denen thüren,
caminen
u
⟨n⟩
dt
tischen viel unterschidli
⟨c⟩
he groß u
⟨n⟩
dt kleine
porcelainen
.
484
484
dises war alles was in palast zu sehen war, wir haben
vermeindt gleich in
garten
zu gehen, so war aber ein
sol
⟨c⟩
her sturm windt, u
⟨n⟩
dt regen, das es unmogli
⟨c⟩
h war
unterdess
⟨e⟩
n hat sich das ambt geendet, u
⟨n⟩
dt eine kleine
meß geles
⟨e⟩
n word
⟨e⟩
n, welche wir gehört, unterdess
⟨e⟩
n hat der
Mr tuRola
dem
Monsr de Bontemp
gesagt
, wel
⟨c⟩
her
Go
⟨u⟩
uerneur de
Versailles
ist,
que le
comte d Harrach
est
icy, et desiroit uoir le Jardin
, diser hat mich an nach namen
erkent, u
⟨n⟩
dt geantwortet,
c’est un grand ministre de
l Emp
r
, qui sert bien a son maitre, et
son fils
est
Amb.
r
en
Espagne
, qu’on lui fasse jouer les eaux
ie le prens sur moy, le
Roy
Roy
en sera content
auf dises hat sich na
⟨c⟩
h der meeß
d
Mr Lambert
, der die
incumbenz
uber die
fontaines
u
⟨n⟩
dt wasser hat, mit dem
Mr du Role
wid
gezeigt, u
⟨n⟩
dt gerathen, wir sollen unter
dess
⟨e⟩
n, etwas ess
⟨e⟩
n, biß mann die
fontainiers
zusamen
bringet, u
⟨n⟩
dt der regen vergehet, welches wir gethan,
u
⟨n⟩
dt in dem nehsten würthshauß ein stuck rindtfleisch
u
⟨n⟩
dt einen Kapauner gess
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt unß beÿ d
⟨e⟩
n
camin
ge
warmet, dann der regen u
⟨n⟩
dt windt, sehr kalt war,
mann hat unß durch einen schweizer erind
⟨er⟩
t das wir
komen künnen, der hat unß gleich in
garten
gefürth
485
485
Alwo schon die leüth warteten unß alles zu zeigen,
der regen hat auf gehörth aber der windt
continuirt
vor mich waren 2 sessel auf red
⟨er⟩
n, u
⟨n⟩
dt beÿ iedem
2 schweizer in des konigs
liberén
so mich führen
u
⟨n⟩
dt abwe
⟨c⟩
hslen sollen, der
konig
bediendt si
⟨c⟩
h diser
in garten hin u
⟨n⟩
dt
wid
zu spaziren, ich habe mich
in einen gesezt, u
⟨n⟩
dt der and
⟨er⟩
e folgte lahr, weillen
aber beÿ der ersten
fontaine
der
Mr Lambert
, u
⟨n⟩
dt der
Mr du Role
waren, bin ich alleweill zu fueß mit
ihnen
discurri
rendt gegangen, die
fontaines, allèes
grosse u
⟨n⟩
dt kleinere statuen, unterschidli
⟨c⟩
he
bassins
bosquets
, u
⟨n⟩
dt spallier zu beschreüben ware zu lang
u
⟨n⟩
dt seindt in büe
⟨c⟩
hern, u
⟨n⟩
dt kupferstichen zu sehen,
wie wir uberall gewesen, haben wir unß in die
wagen gesezt, u
⟨n⟩
dt auf
Trianon
gefahren, alwo mann
unß wider den palast, u
⟨n⟩
dt garten gezeigt, des
konigs
apartement
ist gar hipsch aber nit so groß no
⟨c⟩
h rei
⟨c⟩
h als
zu
Versailles
,
des Dauphins Prince et Princesses
zimer
seindt klein, u
⟨n⟩
dt nur mit holz
lambrisirt
,
u
⟨n⟩
dt die
camin
von
Marmel
, mann hat no
⟨c⟩
h daran
gearbeitet, weillen der
konig
die
mobilien
herauß
nemen, u
⟨n⟩
dt darvor das tafelwerk sezen lass
⟨e⟩
n
486
486
die
fontainen, allèes
, u
⟨n⟩
dt kleine wäldel sein gar
schön, u
⟨n⟩
dt hat der
konig
in dis
⟨e⟩
n garten, somers zeit
die menge schöne bluemen, wir haben auch hier u
⟨n⟩
dt
zu
Versailles
die 2 pomeranzen häuser od
⟨er⟩
Orangerien
gesehen,
dise zu Versailles
ist ganz gewölbt, u
⟨n⟩
dt eine
weite
galerie
auf 3 seüten,
die zu Trianon
ist nit
so
magnifique
, in ein u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
er aber die menge
pomeranzen baum, unter ande
⟨re⟩
n einer
Bourbon
genandt, der 300 Jahr alt sein solle, ist ho
⟨c⟩
h, u
⟨n⟩
dt hat
eine sehr di
⟨c⟩
ke Cron, von ande
⟨re⟩
n allerleÿ sorten gibt
die menge. in dis
⟨e⟩
n beed
⟨en⟩
garten werden stätts 120 gar
tner gehalten, ohne d
⟨er⟩
extra
arbeiter, wann es die Zeit
erford
⟨er⟩
t, 150 schweizer seindt besold
⟨e⟩
t allein alle die thör
von denen Thür= u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
n dise garten zu hüetten, u
⟨n⟩
dt auf
u
⟨n⟩
dt zue zu ma
⟨c⟩
hen, in beed
⟨e⟩
n dis
⟨e⟩
n häuseren, seindt auch
and
⟨er⟩
e besoldte schweizer die auf die zimer a
⟨c⟩
ht haben
das wetter hat unß no
⟨c⟩
h so viel
fauorisirt
, das wir
dises alles ohne regen sehen künnen, der windt
aber ware kalt, u
⟨n⟩
dt stark, u
⟨n⟩
dt hat immer zue geschnibe
weillen es so spatt war, haben wir die
Menagerie
u
⟨n⟩
dt
die
ecuries
nit sehen künnen, seindt erst umb
8 uhr na
⟨c⟩
hts heim komen.
Paris
Montag den 10
Nov
November
. ich bin heündt fruhe in die
academie
des
M. de Lomprè
, u
⟨n⟩
dt
Bernardi
gefahren, alwo der
graf von lamberg
u
⟨n⟩
dt
mein sohn
Reüten, u
⟨n⟩
dt die
exercicen
lehrnen, es waren sehr viel
scholaren
, als das die 3
meister ./. der dritte ist
des Lomprè sohn
./. g
⟨e⟩
nueg
zu thuen haben, es waren des
landtgrafen, von hessen Cassel
zweÿ sohn, u
⟨n⟩
dt der jüngere
Prince von Anspach
die da reütt
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt der ältere
dessen brueder
so regerendter
herr ist, hat zue geschauet; die
manier
so sie alhier
haben, ist schon guet, einen jungen mentschen schön zu
pferdt zu sezen, u
⟨n⟩
dt vest reithen ma
⟨c⟩
hen, aber kein
erst gerüchtes pferdt sieht mann nit, unter allen
die da waren, hat mir ein
barbre
ein rapel zum
best
⟨e⟩
n gefall
⟨e⟩
n. es ware so kalt, aber schon wetter, das ich
nit lang bleiben wollen, zu mittag hat der
graf von
manßeldt
mit unß gess
⟨e⟩
n, ist aber baldt wider
wek gangen, ich aber bin weütter nit auß komen,
sond
⟨er⟩
n habe einen gwiss
⟨e⟩
n
architect M.
r
Cotart
genandt
hollen lass
⟨e⟩
n, der mir einen riß od
⟨er⟩
dessein
uber das
garten
gebau zu Pruk
gema
⟨c⟩
ht, mit deme habe ich daruber
discurrirt
, u
⟨n⟩
dt ihme auch den
plan
meines hauß
zu
Wienn
gezeigt, mit dis
⟨e⟩
n d
⟨e⟩
n abendt zue gebra
⟨c⟩
ht.
Paris
fr
⟨ei⟩
tag den 11
Nov
November
. Wir haben heündt gleich na
⟨c⟩
h 9 uhr
aux
petits Augustins
meeß gehört, gefrhuestucket
u
⟨n⟩
dt auf
Marli
gefahren,
d
tag war schön, aber so kalt
das der weg u
⟨n⟩
dt alle lacken gefrohren waren, seindt dreÿ
viertel auf 12 wek, u
⟨n⟩
dt uber drithalb stundt hin
auß gefahren, es ist weütter, u
⟨n⟩
dt der weg nit so guet
als auf
Versailles
, wir haben aldorten den
M. Tur
gefundten,
d
gleich
ordre
gegeben das mann uns
den palast, die
pauillons
, garten sehen, u
⟨n⟩
dt die
fon
taines
springen lasse, welches wir auch schrüftlich
von
M. de Bontemp
mit hatten, das hauß bestehet
in einen gross
⟨e⟩
n viereket
⟨e⟩
n
salon
, der vier eingang
von garten hat, u
⟨n⟩
dt das ubrige seindt 4
apartement
die gar schon u
⟨n⟩
dt sauber aber nit so
magnifique
als zu
Versailles
seindt, u
⟨n⟩
dt sagt der
konig
,
Ver
sailles
seÿe
la richesse et la magnificence,
Trianon
la gentilesse
, et
Marli
la
comodite et propreté
die bilder
in dis
⟨e⟩
n zimer seindt die meisten von einem
Van der Meule
gemahlet, u
⟨n⟩
dt
representiren
die Siege
wo der
konig
selbst
comendirt
gehen, seindt
meisten in kupfer gesto
⟨c⟩
hen, mann hat unß auch
in die zimer welche die
Made de Maintenon
bewohnet
489
489
Gezeigt, so unweith von des
konig
seinen seindt,
von dannen seindt wir in die obrig
⟨e⟩
n zimer gegangen,
wo die
Princes
et
Princesses
u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
e die
d
konig
mit meinet ./. dann keine hieher komen künnen,
als die
d
konig
benennet, auf ein zetl zeichnet
u
⟨n⟩
dt befihlt wo sie wohnen sollen ./.
logiren
, dise seindt
mit aller noturft aber schle
⟨c⟩
ht versehen, die beth
führhäng u
⟨n⟩
dt sessel seindt von ring
⟨e⟩
n
damast
mit
sol
⟨c⟩
hen seidenen franzen, das ubrige als von gemeinen
tafelwerk, wie in Rei
⟨c⟩
h die Würths= u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
e
häuser, undt alle zimer ganz klein, aber indes
seinen eignen auß=
od
eingang, wo die vornemeren
wohnen seindt kleine
niderlandische Tapezereÿen
so in
Gobelin
gema
⟨c⟩
ht word
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt alle des
konigs
häuser auf unterschidli
⟨c⟩
he
manier representiren
,
aber nit zum besten
exequirt
, in dem ne
⟨c⟩
hsten
Pauillon
beÿ
des konigs palast
hat der
Monsieur
seinen,
wir seindt aber nit hinein gegangen, auf einer and
⟨er⟩
n
seiten ist ein gebaü mit einen hoff, wo alle
ofices
, ales
kuchel,
Somilier
, sülber diener u
⟨n⟩
dt dergleichen wohnen,
in einen
Pauillion
haben sie unß zeigt, wo sich die
dames
baaden, in vor zimer stehen 2 bether, u
⟨n⟩
dt in and
⟨er⟩
n
490
490
zweÿ kupferne wannen deren iede 2 bleÿerne röhren
hat, dur
⟨c⟩
h wel
⟨c⟩
he sie das warme u
⟨n⟩
dt kalte wasser na
⟨c⟩
h
belieben hinein rinnen lass
⟨e⟩
n, dise wannen seindt mit
einen leinwathen führhang, oben wie die
pauillon
beten
angehenkt, welche auf denen seüten od
⟨er⟩
ganz die wannen
bedecken, wir seindt auch in einen
pauillion
gegangen
wo die
cavalliers
wohnen, seindt 4 in einen, u
⟨n⟩
dt hat
ieder ein paar kleine zimerl mit aller noturft
versehen, in garten seindt 2
corps de gardes
gegen ein
and
⟨er⟩
uber, aber so nidrig u
⟨n⟩
dt in der erdt, das sie
an
d
neue
nü
⟨c⟩
hts hünd
⟨er⟩
n, der garten gehet abwerts
en penchant
, hat seine
bassins, cascaden, iets
d’eaux
, u
⟨n⟩
dt
fontainen
, alles gar schon u
⟨n⟩
dt reich
zu endt seindt wir beÿ den thor wid
⟨er⟩
auf gehen
u
⟨n⟩
dt vor die
machine
so
vo
alles wasser vor
Versail
les
, u
⟨n⟩
dt
Marli
auß der
Seine
schöpfet, gesehen, wir
seindt aber nit hinein gegangen, dann es schon
spat, u
⟨n⟩
dt sehr kalt war, seindt fast 3 stundt
na
⟨c⟩
her hauß gefahren, u
⟨n⟩
dt obwollen der Mondt ge
schinen, unß nit wenig gefür
⟨c⟩
ht, dann der weg
ist nit uberall gepflastert, sond
⟨er⟩
n an vielen
orth
⟨e⟩
n luket
Paris
Mittwo
⟨c⟩
h den
12
Nou
.
Paris
Mittwo
⟨c⟩
h den 12
Nou
. ich habe mich vormittag wider mahlen
lass
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt geglaubt, das es das lezte mahl seÿe, so hat
aber der
mahler
verlangt ich solle na
⟨c⟩
hmittag
wid
komen, u
⟨n⟩
dt habe ein schon no
⟨c⟩
h sizen müss
⟨e⟩
n, von dannen
seindt wir auf d
⟨e⟩
n abendt
au
faubourg St. Germain
gefahren,
etl
gema
⟨c⟩
hte
chaise roulants
zusehen,
die mir aber nit gefallen, habe also mit einen satler
tractirt
, der mir eine neÿe ma
⟨c⟩
het, so Montag
so zeitli
⟨c⟩
h fertig solle sein, das ich no
⟨c⟩
h selben abendt
darmit abfahren künne, mir ist alda
d
dur
⟨c⟩
hbruch
so ga
⟨c⟩
hli
n
g u
⟨n⟩
dt schmerzli
⟨c⟩
h ankomen, das ich aldorten
eine gelegenheit suchen müss
⟨e⟩
n, wir seindt von dannen
in einen garten in selber gegendt gefahren, kleine
bäumel von pux baum, u
⟨n⟩
dt
Oruietain
zu sehen
so war aber der gartner nit zu hauß, haben es also
auf morgen bestelt; ein edlmann so gestert
von
fürst von fürstemberg
auß
sachs sachsen
komen, hat
hat
⟨sic⟩
mich in seinen namen
complimentirt
, u
⟨n⟩
dt sie
mir wiss
⟨e⟩
n lass
⟨e⟩
n, das sie auf ein gaar tag verraÿset,
freÿtag aber hier sein, u
⟨n⟩
dt mich in die
Opera
führen
wolle.
Paris
donners tag den 13
Nou
. ich bin vormittag nit außkomen
habe allerleÿ zeüg zu meinen mantel kleidt gesehen
u
⟨n⟩
dt
endtl
einen
cafè
farb u
⟨n⟩
dt goldt außerwehlt
Mr
Tekelburg
ist zu mir komen, u
⟨n⟩
dt wegen des
Prince de
güetter
geredt, beklagt sich auch, das er einen so starken
dur
⟨c⟩
hbruch gehabt, das er
etl
tag nit auß gehen künnen
weillen ich na
⟨c⟩
hmittag nit gewust die zeit zue zu
bringen, seindt wir
au
ual de grace
gefahren selbige
kür
⟨c⟩
hen zu sehen, wel
⟨c⟩
he
a la moderne
u
⟨n⟩
dt gar schön
gebauet ist, es ware gleich ein predig alda, u
⟨n⟩
dt
kanzel stundte vor einen sehr gross
⟨e⟩
n gatter, hünter
welchen die klosterfrauen waren, wir seindt von dann
zu denen
Carmeliterinen
, so unweit von dannen seien
haben gar ein sauberes kür
⟨c⟩
hel, mit schönem gemahlten
gezürth, u
⟨n⟩
dt den Altar
balustres
, u
⟨n⟩
dt stafel, alles von
schwarzen marmel gar sauber, seindt von dann
na
⟨c⟩
her hauß, weillen mich
wid
der durch bruch geplaget
hat, ich habe dur
⟨c⟩
h den
Bergeret
den hl
Nuntio
wissen
lass
⟨e⟩
n das ich hier seÿe, u
⟨n⟩
dt nit abreÿs
⟨e⟩
n wollen, ohne ihn
zu sehen.
Paris
freÿtag den 14
Nou
. dis
⟨e⟩
n morgen hat mich der herr
Nuntio
besue
⟨c⟩
ht, ist ein uberauß feiner herr, von
dem hauß
Delphin
, sagte das mann beÿ hoff
zu
Fontainebleau
meine hiesige ankunft
gewust, u
⟨n⟩
dt der
konig
Monsieur
, u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
e vornehme
herren von hoff gesagt, das sie sich wohl erind
⟨er⟩
n mich A
o
1669
./. wie mich der
kaÿser
zu
d
kündts tauf des konigs
anderten
sohn
zu
assistiren
geschükt ./. gesehen u
⟨n⟩
dt gekendt haben,
er fragte mich ob ich mich wolte zu
Versailles
sehen
lass
⟨e⟩
n, ich antwortete, das ich mich nit wohl so lang auf
halten künne, seÿe fast schon 3 wochen hier, u
⟨n⟩
dt wann
ich den
konig
u
⟨n⟩
dt
Monsr
sehe, därfte mann mich no
⟨c⟩
h
and
⟨er⟩
e 3 wochen aufhalten, wuste auch nit ob ich ange ,,
nehm wäre, dess
⟨e⟩
n er mich zwar versücherte, u
⟨n⟩
dt sagte
der
konig
verlange mit den
kaÿser
den
in gueter
correspondenz
zu sehen, süder der
Mr de Louuois
todt, seÿe der
konig
ganz geänd
⟨er⟩
t, u
⟨n⟩
dt einer wa
⟨c⟩
hen
anda
⟨c⟩
ht ergeben, wir redeten auch von
d
reforme
hiesiger
trupen, u
⟨n⟩
dt erzehlte er mir von den
Marqs de Bar
bissieu
Secret
d'état et de guerre
des verstorbenen
Louuois
sohn, gehört zu haben, das der
konig
würkl
494
494
sünder des
frid
m/130 mann
reformirt
habe, u
⟨n⟩
dt aniezo
u
⟨n⟩
dt künftig
⟨en⟩
früehling eine grosse
reforme
vor
nehmen werde, dann er in wehrendten krieg m/445 mann
auf den fueß gehabt habe. diser
Nuntio
ist ein
Venedig
von den hauß, u
⟨n⟩
dt
nipote
des
Cardl Delphin
, gar ein
feiner lieber herr, er hat mich auf morgen zu gast
gelad
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt die
uisita
in blauen rok,
mozeta
u
⟨n⟩
dt mantel
gegeben, ich habe ihme ./. weillen ich in einen
apartement
wohne ./. gleich beÿ der Thür an hoff empfangen, u
⟨n⟩
dt
biß zum wagen bekleitet. als er wek war, bin ich
mit d
⟨e⟩
n
von lamberg
u
⟨n⟩
dt
meinen sohn
zu
d
fürstin von
fürsten berg
gefahren, die sich gleich anlegte, u
⟨n⟩
dt beÿ der
toilete
mit ihr geschwäzt, sie hat unß wollen in die
opera
führen, welche wir schon gesehen hab
⟨e⟩
n, ich habe mich aber end
schuldiget, das ich nottwendig den herren
Nuntio
besue
⟨c⟩
h
⟨e⟩
n
müesse, ehe ich morgen zu ihme zum ess
⟨e⟩
n gehe, wie ich dann
nachmittag gethan, sein schweizer aber gesagt er seÿe
nit zu hauß, hat aber auf die post geschrib
⟨e⟩
n, die heündt
wek gehet, habe den hollandl
⟨ichen⟩
pottschafter
Mr de Hems
Kerke
gesue
⟨c⟩
ht, der sehr weith wohnet, er komet aber
erst morgen von
Fontainebleau
zuruck.
Paris
Sambstag den 15
Nou
. ich habe mich heündt fruhe mit unter
schidli
⟨c⟩
hen sachen
occupirt
, das ich kein meeß gehört, wie
ich zu thuen vermeinte, weillen das fest des
heiligen
Leopoldi
in
Osterreich
ist, gegen ein uhr seindt wir
zu den herren
Nuntio
, der mich beÿ den wagen em=
pfangen, u
⟨n⟩
dt in sein obiges
apartement
gefürth
hat, da war der hl
Cardl d’Etrèe
der sagte mich von
A
o
69 her gekent zu hab
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt das ich mich nü
⟨c⟩
hts ge=
änd
⟨er⟩
t hätte, ich habe den
Erzbischou von Reims
von selben
zeit her auch erkent, ist aber viel grauer worden,
es ware auch da der
Portuguess
pottschafter
Marqs
de Cascaes
, der Vened
⟨liche⟩
G
⟨esand⟩
te
Erizo
, der aniezo in diser
qualitet
na
⟨c⟩
h
Rom
gehet, der dänn
⟨ische⟩
Envoye
Monsr
de Meirscron
,
d
Marquis Saluiati
enuoye
von
florenz
, sambt seinen
brued
den
Abbate
, u
⟨n⟩
dt einen
and
⟨er⟩
n
florentischen cauallier
,
udt
der
envoyè von Mo=
dena
, u
⟨n⟩
dt der junge
graf von ditrichstein
des
g. Maxen
ältester sohn, er hat unß in das untere
apartement
zum ess
⟨e⟩
n gefürth, u
⟨n⟩
dt gar wohl
tractirt
, 13 schisel groß
u
⟨n⟩
dt kleine auf einmahl, 2 mahl aufgehebt, u
⟨n⟩
dt
das desert so gar schon mit bluemen gezürth in Kerblen war
496
496
wir seundt na
⟨c⟩
h dem ess
⟨e⟩
n wider in die obige zimer
unß zu den
Camin
gesezt, u
⟨n⟩
dt geschwäzt biß der
Cardl
den aufbruch gema
⟨c⟩
ht, u
⟨n⟩
dt wir alle wek ge=
gangen. hl
Nuncio
hat mich wid
⟨er⟩
biß zu den wagen
begleitet, ich bin mit d
⟨e⟩
n
von lamberg
u
⟨n⟩
dt
meinem
sohn
auf den roßmark gefahren in
d
meinung
4 zu kaufen die einen wagen, so ich hier ma
⟨c⟩
hen lass
⟨e⟩
n,
hinauß führen kunnten, es war aber zu spatt, u
⟨n⟩
dt haben
wir nü
⟨c⟩
hts taugl
⟨ic⟩
hes mehr gesehen no
⟨c⟩
h gefundten,
u
⟨n⟩
dt weillen es auch geregnet, sein wir na
⟨c⟩
her hauß
gefahren, da hat sich der
Monsieur de HemsKerke
ansagen
lass
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt erst ein and
⟨er⟩
thalb stundt herna
⟨c⟩
h komen
so weith wohnet er, unter dess
⟨e⟩
n hat mich der bauch
wehe angegrifen, u
⟨n⟩
dt weillen ich nit wuste ob er bald
kome, habe ich unterdess
⟨e⟩
n grosse schmerzen auß
gestandten, er hat mich
persuadiren
wollen länger
hier zu bleiben, als er aber vernomen, das ich komenden
montag gwiß wek gehen wolle, u
⟨n⟩
dt mich der
Portuguesche
pottschafter
zum ess
⟨e⟩
n gelad
⟨e⟩
n, hat er mich auch auf morgen
gebett
⟨e⟩
n, welches ich ihme verspro
⟨c⟩
hen habe.
Paris
Suntag den 16
Nou
. Wir hab
⟨e⟩
n fruhe die Meeß
aux
petits Augus
tins
gehört, u
⟨n⟩
dt wider na
⟨c⟩
her hauß gefahren, da hat mir
der
M. Lomprè
2 Engel
⟨ische⟩
pferdt in wagen
od
chaise
zu brauch
⟨e⟩
n, sehen lass
⟨e⟩
n, die er nur umb 500
francs
haltet, seindt aber etwas zu klein darzue, do
⟨c⟩
h habe
ich ihme gesagt, wann ich 2 stärkere an die stangen
fünde, das ich dise nemen wolle. wir seindt zu den
Mr. de HemsKerke
gefahren, u
⟨n⟩
dt habe ich
seine frau
u
⟨n⟩
dt
dochter
mit d
⟨e⟩
n hauß auf franz
⟨ösisch⟩
gegrüesset,
uber ein weill ist
d
hl
Nuntio
, u
⟨n⟩
dt die
Engelische pott ,,
schäfterin
des
Milord Gersei
gemahlin komen,
beÿ d
⟨e⟩
n ess
⟨e⟩
n seindt unser 13 gewes
⟨e⟩
n, die
pottschafterin
hl
Nuntio
,
ich
, der junge Reingraf ein gwisser Mr
freiberg
ein and
⟨er⟩
er holland
⟨ischer⟩
Edlmann, der Engel
⟨ische⟩
pottschaftes
Secret
⟨aire⟩
Prior
, u
⟨n⟩
dt der holland
⟨ische⟩
Hamel brüning
die
3 von hauß
, der
g v lamberg
, u
⟨n⟩
dt
mein sohn
, wir
haben alles in hauß besue
⟨c⟩
het, ist der
Hotel de Beauuais
so in kupfer außgehet, in welchen er besser auß sihet,
als in gebaü, er hat unß auch zweÿ seiner wagen
gewis
⟨e⟩
n, die schön aber nit zu d
⟨e⟩
n gebrauch sein, weill
⟨e⟩
n
sie gar zu viel beschlächt, bildthauereÿ u
⟨n⟩
dt verguldung haben
498
498
Er hat gar wohl zu ess
⟨e⟩
n geben, u
⟨n⟩
dt herna
⟨c⟩
h in einer
galerie
caphèe
u
⟨n⟩
dt
Thèe
, hl
Nuntio
hat mich aber in ein fenster
gefürth, u
⟨n⟩
dt allerleÿ sachen
discurrirt
, unter and
⟨er⟩
n große
contestationes
gegen
J R M
gema
⟨c⟩
ht, denen sein hauß
absond
⟨er⟩
l
⟨ich⟩
obligirt
seÿe, das sie in lezten
conclaui
sein
vetteren d
⟨e⟩
n
Cardl
zum Pabsten zu verlang
⟨e⟩
n erklart haben
er hat mir auch vertrauet das
d
herzog von lotringen
anizo sich
Altesse Royale
nennen lasse, u
⟨n⟩
dt eine ofe
ne konigl
⟨iche⟩
Cron führe, mann zweifle ob es hiesiger
konig
zue lass
⟨e⟩
n werde, dann auch das diser, als er ihm
die antworth welche der
kaÿser
auf die
notificirung
der heÿrath des
duc de Bourgogne
ihme
Nuntio
wieder
zuegeschükt, ubergeben, der
konig
gesagt habe, der
kaÿser
hatte mit ihme alles
comercio
so gar der brief
in sol
⟨c⟩
hen begebenheiten, in wehrendten krieg aufgehet
u
⟨n⟩
dt ihme auf die seinig
⟨e⟩
n nit geantwortet, da sie
do
⟨c⟩
h so nahete befreündt
⟨e⟩
n seÿen, u
⟨n⟩
dt gezeigt, das er
es empfundt
⟨e⟩
n habe, wir seindt zu gleicher zeit wek
u
⟨n⟩
dt hat unß der
pottschafter
biß zu der gutschen begleitet
weillen mann mir gesagt, das
d
Portuguesi
sche
499
499
pottschafter
, als ich in
d
meeß ware besue
⟨c⟩
h
⟨e⟩
n wollen, u
⟨n⟩
dt
nit gefundt
⟨e⟩
n, bin ich zu ihme gefahren, der mich
lang warten aber
endtl
komen lass
⟨e⟩
n, er ist in dem
hotel de Guise
logirt
, von welchen er einen Theil in
bestandt hat, hat gar guete
mobilien
, u
⟨n⟩
dt die zimer
mit schreibtischen spiegln u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
n sehr wohl gezürth,
er hat in
Portugal
zu schreüb
⟨e⟩
n gehabt, also bin ich
nit lang geblib
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt hat mich biß zu d
⟨e⟩
n wagen begleitet,
ein Camerdiener aber unß mit 2 le
⟨c⟩
hteren geleihtet,
der
duc de Croiy
ist hier, u
⟨n⟩
dt beÿ mir gewest, hat
mir erzehlet, das er in
Moscau
raÿs
⟨e⟩
n woll
⟨e⟩
n, in
Pollen
aber vernomen, das
d
Zar
in
holl=
u
⟨n⟩
dt
Engelandt
seÿe,
war zu
danzig
u
⟨n⟩
dt
Marien burg
als
d
Prince de Conti
da war, hat zu
Amsterdam
den
Zar
geseh
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt seine
dienst anerboten, aniezo ist er hier wegen eines
proces
so er mit d
⟨e⟩
n
comte d’Auuergne
fürthe. ich habe d
⟨e⟩
n
jung
⟨e⟩
n
Scaluignoni
, u
⟨n⟩
dt
hardik
hollen lass
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt sie
wegen ihrer gehabt
⟨e⟩
n handel verglü
⟨c⟩
hen, habe sie ma
⟨c⟩
hen
alß guete freündt umbfang
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt mir angeloben,
das sie das beschehene nit mehr moniren wollen.
la Claye
Montag den 17
Nou
. ich habe heündt frühe geschwindt meine
sa
⟨c⟩
hen zusamen gerücht u
⟨n⟩
dt einpacken lass
⟨e⟩
n, ein
balbirer
hat
mir die zändt gebuzt, u
⟨n⟩
dt
etl
faule stumpfen abgefeilet
zu mir ist ein junger
graf Göz
dess
⟨e⟩
n frau Mueter ein
Slawatin, u
⟨n⟩
dt sein Ahndl ein Terskin mein geschwister
kindt ist, kom
⟨e⟩
n, ist erst gestert auß
Engelandt
angelangt
es haben sich auch die jung
⟨e⟩
n
fürsten von lokowiz
,
d
von
Proskau
,
Questen berg
,
Manßfeldt
von hardik
u
⟨n⟩
dt andere
beurlaub
⟨e⟩
n wollen, weillen ich aber mit saüberung der Zimmer
occupirt
war habe ich mich entschuldig
⟨e⟩
n lass
⟨e⟩
n, bin drokber
zu
d
fürstin von fürsten berg
, u
⟨n⟩
dt mein abschidt genomen
die sich gleich einschnirte, u
⟨n⟩
dt vor unser anlegte, sie sagte
der
Monsieur
habe sie befragt, das weillen er aniezo
hier in
Palais Royal
ist, ob ich ihme nit sehen werde, sie
habe geantwortet, wann ich na
⟨c⟩
her
Versailles
gehe, werde
ich gwiß auch zu ihme komen, sie glaubte er wurde es estimieren
dann er gern hat, das mann dis
⟨e⟩
n palast, so sehr wohl modern
sein solle sehe, ich habe mich bedankt, das sie so wohl vor
mich geantwort habe, u
⟨n⟩
dt ihr widerhollet, was ich dem
hl
Nuntio
, u
⟨n⟩
dt
hollandische pottschafter
gesagt habe.
501
501
Ich bin von dannen mit d
⟨e⟩
n
grafen von lamberg
zu d
⟨e⟩
n
Portu
guesische pottschafter
./. dann
mein sohn
glaubt er habe heündt
na
⟨c⟩
ht ein füeber gehabt ./. alda ware beÿ dem ess
⟨e⟩
n der
Cardl
d’Etrèe
, der mir den
geschenkt, sein vetter
d
Abbé d Etrèe
so vor dis
⟨e⟩
n pottschafter in
Portugal
ware, der
Pfalzgraf
von Pürkenfeldt
mit
seinen sohn
, die beede in franzos
⟨ischer⟩
diensten sein,
d
Monsig
n
Nuntio
,
Mr de HeemsKerke
die beed
⟨e⟩
n jung
⟨e⟩
n
landtgrafen von hessen Cassel
u
⟨n⟩
dt ihr
hoffmeister, der dann
⟨ische⟩
Mons
r
MeirsCron
,
d
schwed
⟨ische⟩
Mr
Palmeskist
, u
⟨n⟩
dt der
Modenes
⟨ische⟩
enuoyè
, ein gwisser
Mr d’Ozier
, so sich sehr wohl auf die Genealogie ver
stehet, u
⟨n⟩
dt der
graf von lamberg
, er hat sehr statli
⟨c⟩
h
tractirt
, eine
olla
supen mit gewirfelten brodt, in einen
gross
⟨e⟩
n wohl gema
⟨c⟩
hten sülbernen höffen, die mann herauß
genomen, u
⟨n⟩
dt eine and
⟨er⟩
e
potage
hinein gesezt,
d
desert
war an statt der körbel, in sülbernen
d
⟨er⟩
glei
⟨c⟩
hen
täpen
, u
⟨n⟩
dt herumb mit kleinen
Soucoupen
,
u
⟨n⟩
dt auf die ek 2
uasi
od
kessel in welchen ieden ein
flaschen mit
uin sec
stundte, u
⟨n⟩
dt 2 tellerle von
sülber mit kleinen fläschel auf denen and
⟨er⟩
en seüten.
502
502
Na
⟨c⟩
h den ess
⟨e⟩
n hat er
Thèe, cafèe
, u
⟨n⟩
dt
chocolate
in einen andern zimer
gegeben, dise haben die
pagen
auf 4 eketen sülbern, tazen auf welchen 5
rachen
vest gema
⟨c⟩
ht waren, u
⟨n⟩
dt sülbere be
⟨c⟩
herle darauf
zu
stundten
gebra
⟨c⟩
ht, die and
⟨er⟩
n 2 sorten waren in
porzelanen
, er hat mich
in sein
cabinet
gefürth, welches mit grossen spieglen, schreüb
tischen
bureaux
u
⟨n⟩
dt bild
⟨er⟩
n gezürth war, er hat mich da ver=
traüli
⟨c⟩
h gefragt, wie es mit des
konigs von spanien
ge
sundtheit stehe, so ich ihme wie allen and
⟨er⟩
n offendtli
⟨c⟩
h, beant=
wortet, das es kein gefahr habe, u
⟨n⟩
dt er viel jahr leben
künne, ihme aber
remonstrirt
wie sein
konig
interessiert
seÿe, das die zweÿ
monarquien
Spanien
u
⟨n⟩
dt
frankreich
nit zu
samen komen, welches, das es der seine
apprehendire
, u
⟨n⟩
dt
darauf gedenke, versü
⟨c⟩
hert, leztli
⟨c⟩
h sagte er hoffe mich bald
zu
Wienn
zu sehen, welches ich zu wüntschen ihme mit eine
⟨m⟩
abraso
vergwiste, u
⟨n⟩
dt mich von ihme u
⟨n⟩
dt allen and
⟨er⟩
n be
urlaubte, die no
⟨c⟩
h mahl
⟨e⟩
n sagten, das wann ich mich zu hof
hatte sehen lass
⟨e⟩
n, ich vor 14 tagen nit wek komete, dann ieder
mann verlangt hatte, mich zu
tractiren
u
⟨n⟩
dt einige ehr
an zu thuen, wie dann
d
Cardl d Etrèe
mir sagte,
d
Maré
chal de Villeroy
erind
⟨er⟩
n sich meiner gar wohl mich
A
o
1663 wie er in
hungaren
in vor lezten Türken krieg stand
503
503
zu
Wienn
, u
⟨n⟩
dt A
o
1669 hier gesehen zu haben, u
⟨n⟩
dt den
duc de Beauuilliers
Gouuerneur des enfants de
France
erind
⟨er⟩
te sich mit mir beÿ d
⟨e⟩
n
Marquis de Guitri
gess
⟨e⟩
n zu haben, u
⟨n⟩
dt habe ihme der
konig
schon er
laubt, das er auf
Paris
kome mich zu besue
⟨c⟩
hen,
ich habe aber betra
⟨c⟩
ht, das ich schon 3 wochen hier bin,
mann zu
Wienn
meiner erwartet, ich nit
weiß wie ich es mit dem bedecken alß pottschafter
halt
⟨e⟩
n solle,
od
gehalt
⟨e⟩
n wurde, u
⟨n⟩
dt wie mann ens zu
Wienn
aufnehmete, also habe mich
resoluirt
weck zu gehen, der
pottschafter
hat mich,
wid
alles
protestiren
biß zu den wagen begleitet, alda mit
mit
⟨sic⟩
gross
⟨e⟩
n
contestationen
seiner freündtschaft umb
halset, u
⟨n⟩
dt ich also na
⟨c⟩
her hauß gefahren, alwo ich meine
neÿe
chaise
färtig, u
⟨n⟩
dt alles aufgelad
⟨e⟩
n gefundten,
graf von Manßfeldt
mein sohn
u
⟨n⟩
dt and
⟨er⟩
e teutsche
Cau
⟨alier⟩
waren da, von dannen mich beurlaubt, u
⟨n⟩
dt gleich wek
gefahren, ich habe zwar vermeindt na
⟨c⟩
h dis
⟨e⟩
n 3 posten
no
⟨c⟩
h 2 auf
Meaux
zu ma
⟨c⟩
hen, weillen es aber ganz uber
zogen u
⟨n⟩
dt fünster die weg sehe schlim, u
⟨n⟩
dt ich von dur
⟨c⟩
h bruch
geplagt ware, bin ich hier geblib
⟨e⟩
n.
Dormans
fr
⟨ei⟩
tag den 18
Nou
. wir seindt heundt fruhe
auf gewest, u
⟨n⟩
dt vor tags wek, aber wenig
auanzirt
dann die weg so schlim sein, das wir meistens einen
schrit gehen künnen, sonsten ist die
chaise
od
⟨er⟩
caleche
gut
gelegen, gehet sanft, dann sie auf 6
resorts
henket
aber etwas schwär, mein beth mit denen
ualisen
gehet auf einen
brancart
so mann
sur tout
nennet
u
⟨n⟩
dt habe den hoffm
⟨eister⟩
2 pages
u
⟨n⟩
dt Camerdiener mit mir
unweith
Meaux
bin ich in einen lo
⟨c⟩
h steken blib
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt
darmit ein halbe stundt verzehrt, umb 3 seundt
wir zu
Chateau Thierry
ankomen, welches ein guet
statt ist, die postmeisterin hat mich
persuadiren
wollen
hier zu bleiben, weillen wir no
⟨c⟩
h eine dopelte post zu
ma
⟨c⟩
hen, es den ganzen
abendt
na
⟨c⟩
hmittag regnet
die weg sehr schlim seindt, u
⟨n⟩
dt alle wasser angelofen
ich habe aber nit uber das herz bring
⟨e⟩
n künnen ,,
fruhe in würtshauß zu bleib
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt in Gottes namen
forth gefahren, aber 3 roß in die
chaise
u
⟨n⟩
dt
surtout
genomen, gleich alß wir in den ublesten weg waren, das an
gelofene wasser uber einen berg umbzu fahren, hat unß ein
Orage
getrofen, seindt do
⟨c⟩
h glückli
⟨c⟩
h in
d
fünster anhero komen
Chausèe
Mittwo
⟨c⟩
h den 19
Nou
, wir seindt wie gewohnli
⟨c⟩
h
zeitl
abgefahren, u
⟨n⟩
dt verhoft den Mondt schein zue
geniess
⟨e⟩
n, der unß aber wenig gedienet hat,
dann es fast ganz uberzogen ware, u
⟨n⟩
dt oft
geregnet hat, mann fahrt von
Meaux
auß
meistens an der
Marne
so uber all so ange ,,
lofen, das mann alle wis
⟨e⟩
n u
⟨n⟩
dt felder in der
nider, glei
⟨c⟩
h einen gross
⟨e⟩
n see uberschwembt
sühet, gleich wohlen
profitiren
die
postillionen
so wohl
des wegs, das wo es mogli
⟨c⟩
h stark fahren,
u
⟨n⟩
dt führen die
chaise
sehr wohl haben heündt
posten gema
⟨c⟩
ht, umb 3 zu
Chalon
dur
⟨c⟩
h
alwo mann meinen paaß bref auf
d
mauth
zu sehen begerth, aber weütter nü
⟨c⟩
hts geford
⟨er⟩
t hat
der postilion hat mir hier zue gespro
⟨c⟩
hen von den
uin
de
Champagne
zu kost
⟨e⟩
n, sagendt
Vous n’en
boires pas de meilleur en toute v
⟨ot⟩
re vie
, ich
habe es gethan, aber nit so kostli
⟨c⟩
h gefundt
⟨e⟩
n, wir seindt sehr
schwär; spatt u
⟨n⟩
dt in
d
fünster hehm komen,
wenig zu ess
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt ein schlimes
logem
t
gefundt
⟨e⟩
n.
Steenville
den 20
Nou
. es hat heündt die ganze na
⟨c⟩
ht
u
⟨n⟩
dt darauf den ganzen tag, ohne aufhören klein
geregnet, darbeÿ so warm alß wir in
Aug
⟨us⟩
t
od
S
⟨epteme⟩
b
⟨e⟩
r
gewest, welches die wasser no
⟨c⟩
h mehrers wird an
laufen, u
⟨n⟩
dt die weg schlimer machen wirdt, auf
der and
⟨er⟩
ten post von
Dormans
war es gleich beÿ den
dorf so tief, das die post roß fast geschwumen sein,
u
⟨n⟩
dt hat der bach zümbli
⟨c⟩
h lang also gewehrt, zu
Saint Bezier
, welches ein zümbli
⟨c⟩
h grosser statt
ist, habe ich vermeindt was zu ess
⟨e⟩
n, aber nü
⟨c⟩
hts als
einen kalten Kapauner, schunken, buter u
⟨n⟩
dt kaß gefunden
von denen ich etwas gess
⟨e⟩
n, hier schnepfen u
⟨n⟩
dt ein
rephäendel alda vor das na
⟨c⟩
htmahl gekauft, wir
seindt spatt anhero komen, u
⟨n⟩
dt den ganzen tag
posten gema
⟨c⟩
ht, das stattl ligt in den bergen
u
⟨n⟩
dt schon in
lotringen
, gehöret anizo den herzog
es
pretendirt
es aber der
Comte von disen namen
u
⟨n⟩
dt hoffet es zu erlangen, ich bin na
⟨c⟩
h d
⟨e⟩
n ess
⟨e⟩
n glei
⟨c⟩
h
schlafen gang
⟨e⟩
n morgen frueher aufzustehen.
Touls
freÿtag den 21
Nou
wir seindt heindt zeitli
⟨c⟩
her auf
gewesen, u
⟨n⟩
dt auß gefahren weillen es zu regnen
aufgehört, u
⟨n⟩
dt der Mondt fruhe geschinen, disen
landt ist da herumb sehr bergig, alß das mann
einen hinauf u
⟨n⟩
dt
wid
hinunter gehet, die thäler
seindt alle uberschwemet, als das mann nü
⟨c⟩
hts
als wasser uberall sihet, wir seindt umb
halbe 3 hier ankomen, so hat mann unß gesagt,
das ein pruken an der
chaussèe
gegen
Nanci
ge ,,
bro
⟨c⟩
hen seÿe, undt mann nit uber künne,
ich habe den hoffmeister hinauß geschükt zu sehen, wie
es seÿe, der baldt zuruk komen, u
⟨n⟩
dt gebra
⟨c⟩
ht, das un=
mögli
⟨c⟩
h seÿe uber zu komen, mann glaube aber das
wasser werde sich verlaufen, das mann morgen
passiren
werde künnen, also habe nottwendig hier bleiben
müss
⟨e⟩
n, u
⟨n⟩
dt heündt nur
posten gema
⟨c⟩
ht; es ligen
hier 3 franzos
⟨ische⟩
regimenter in quartir eines
zu pferdt, u
⟨n⟩
dt 2 dragoner, die mannschaft u
⟨n⟩
dt pferdt
so ich auf denen gass
⟨e⟩
n gesehen, künnen kein bess
⟨e⟩
res auseh
⟨e⟩
n haben
Saint Nicolas
Sambstag den 22
Nou
. ich habe gestert befohlen
das mann in aller frhue sehen solle ob das wasser
gefallen, u
⟨n⟩
dt ob mann hinuber künne, weillen aber
die thör spatt eröffnet worden, ist die na
⟨c⟩
hrü
⟨c⟩
ht erst gegen
9 komen, das mann nit dur
⟨c⟩
h künne,
etl
lottringer
Edleüth die in würths hauß waren, haben gerathen
wir sollen auf
Rosier
zue, so and
⟨er⟩
thalb posten
sein, u
⟨n⟩
dt von dannen zu
uber die Prucken gehen
deren rath wir gefolgt, u
⟨n⟩
dt glükli
⟨c⟩
h hinuber komen
obwollen ein pach so angelofen war, das es denen
ross
⟨e⟩
n biß an den bauch gegangen, wir seindt
umb halbe 4 erst auf
Nanci
komen, u
⟨n⟩
dt dur
⟨c⟩
h die
alte u
⟨n⟩
dt neÿe statt, u
⟨n⟩
dt vor
deß herzog palast
fahren müss
⟨e⟩
n, haben viel von seinen
guardien
u
⟨n⟩
dt
bediendt
⟨e⟩
n angetrofen, so alle neÿe gekleidt sein
von grüenen tue
⟨c⟩
h, rotte außschlag, u
⟨n⟩
dt sülbere porten
ich bin glei
⟨c⟩
h wider weütter, u
⟨n⟩
dt beÿ anbre
⟨c⟩
hendter na
⟨c⟩
ht
dise post gema
⟨c⟩
ht, weillen aber in diser keine pferde
angetrofen habe i
⟨c⟩
h nottwendig h
⟨i⟩
er bleiben müss
⟨e⟩
n
Haumont
Suntag den 23
Nou
. ich bin heündt umb 4 aufgestandten
undt in den
Benedictiner kloster
beÿ
S. Nicolas
meeß
gehort, in der meinung glükli
⟨c⟩
h u
⟨n⟩
dt weith forth zu komen,
so hat es aber angefangen stark zu regnen, u
⟨n⟩
dt auf den
abendt zu schneiben, welches die ublen weg no
⟨c⟩
h mehrers
verderbt hat, das ubleste aber war, das zwischen
LuneVille
u
⟨n⟩
dt
Benameni
die ax von den
Surtout
von einander gebro
⟨c⟩
hen, u
⟨n⟩
dt mann von den ne
⟨c⟩
hsten
dorf einen wagner hollen müss
⟨e⟩
n eine neÿe zu ma
⟨c⟩
hen,
mit deme er 3 stundt zue gebra
⟨c⟩
ht hat, ich habe
unterdess
⟨e⟩
n zu
Benameni
in posthauß gewarth, u
⟨n⟩
dt
etwas weniges gess
⟨e⟩
n, biß sie komen sein, u
⟨n⟩
dt wir wider
fortfahren künnen, ein stundt von hier seindt ihnen
die negel so den korb an der ax halten herauß gefallen,
also das ich gefor
⟨c⟩
hten dise na
⟨c⟩
ht mein beth nit zu haben,
endtli
⟨c⟩
h seindt sie aber erschinen, u
⟨n⟩
dt hat mann die
na
⟨c⟩
ht hindur
⟨c⟩
h, alles erst zuegerücht, der
herzog von
lottringen
hat heündt na
⟨c⟩
ht einen seiner bediendt
⟨e⟩
n auf
d
post na
⟨c⟩
her
S. Nicolas
geschükt, zu wiss
⟨e⟩
n wer ich seÿe,
welches mein hoffm
⟨eister⟩
dem postm
⟨eister⟩
vertrauet, ich aber habe
den
comte Carlingsfort
einen brief geschrib
⟨e⟩
n, mich entschuldgendt
das ich unangemeldte dur
⟨c⟩
hgehen. hab
⟨e⟩
n heindt 4 1/3 post gema
⟨c⟩
ht