re, mit Zuverlässigkeit erwarten, daß die definitive Entscheidung nicht mehr lange ausblei-
ben werde. Besonderes Gewicht hat denn Herr
in dieser Beziehung auf das
französische
Lichtpolarisationswesen
gelegt; so wenig man ihm nun auch darin beystim-
men kann, so ist doch so viel gewiß, daß ein reines Auffassen der durch Obliquierung des
Lichts bewirkten Phänomene, für einen Unbefangenen allein hinreichen würden, um
sich von der Nichtigkeit der newtonschen Zersplitterungstheorie zu überzeugen und zu der
Einsicht in die eigentliche Grundbedingung aller Chroagenesie zu gelangen. - Nun wir
wollen diese Herrn, gelinde und heftige, zweifelnde und einseitig verstockte, sich nach
ihrer Weise herumarbeiten lassen, uns des Besitzes der wahren Lehre, mit dank-
barer Verehrung ihres
Urhebers
, erfreuen und deren Fortbildung und Verbreitung
uns nach Kräften angelegen seyn lassen. - Meine chromatischen Vorlesungen haben den
erwünschten Fortgang; wie viel oder wenig ich meinen zahlreichen Zuhörern leiste
muß ich dahin gestellt seyn lasen; so viel ist gewiß daß ich selbst durch dieses Geschäft
auf das entschiedenste gefördert werde was hoffentlich demnächst auch der Sache selbst
auf die eine oder die andere Weise zu Gute kommen wird. An Theilnahme und Eifer las-
sen es meine Zuhörer nicht fehlen, viele unter ihnen haben sich selbst Prismen ange-
schafft und ich höre daß unter Studierenden und Nichtstudierenden vielfältig über die
Farbenlehre verhandelt wird, wobey es denn, wie man sich vorstellen kann, diess
an einem muntern Pochen auf die erworbene Kenntniß nicht fehlen soll. Viel-
leicht wird hin und wieder etwas zu viel gethan und durch jugendliches Absprechen
der
Muth
Unmuth
der Newtonianer mehr als billig erregt; das ist indeß nicht ganz zu ver-
meiden und ich bemühe mich wenigstens an meinem Theil durch wiederhohltes und
bestimmtes Einschärfen und Veranschaulichen der Hauptpunkte Mißverständnissen und
oberflächlichem Halbwissen nach Möglichkeit vorzubeugen. Ich behalte mir vor
Ew. Excellenz diesen Herbst über den Weg den ich bey meinen Vorlesungen verfolge
und über die Bemerkungen welche ich dabey zu machen Gelegenheit habe, mündlich